Magazin · Erfolge und Happy Ends · 8. Dezember 2021 · 2 Min. Lesezeit
Ehemalige Sorgenkinder bei bester Gesundheit
Besonders um ihre kleinsten Schützlinge macht Tierschützerin Maria sich große Sorgen. Viele Welpen und Kitten in ihrem Tierheim in Sibiu sind schwach und krank. Im Winter ist die Situation besonders dramatisch: In Rumänien sinken die Temperaturen auf minus 20 Grad Celsius und kranke und junge Tiere haben dann kaum eine Chance. Doch plötzlich gibt es neue Hoffnung!
In rumänischen Tötungsstationen warten etliche Hunde auf Rettung. Tierschützerin Maria nimmt so viele der abgemagerten Hunde auf wie sie kann und versorgt sie. Doch für medizinische Behandlungen fehlt oft das Geld. Foto: Hilfe statt Trost n. e. V.
Tierschützerin Maria Cristina Rizea erreicht ein Notruf. In der Nähe ihres privaten Tierheims in Sibiu in Rumänien brauchen 18 Katzen dringend Hilfe. Die Tiere leben im Haus eines blinden Mannes, der sie nun nicht mehr selbst versorgen kann. Maria reagiert sofort und holt die Katzen – einige von ihnen sind noch Kitten – sofort zu sich. Ihr Gesundheitszustand ist nicht optimal und alle Tiere sind unkastriert.
Notfälle wie diesen kennt die Tierschützerin allzu gut. Täglich finden ihr Mann und sie verwahrloste oder schwer verletzte Straßentiere oder werden um Hilfe gebeten, wenn Menschen ihre Haustiere nicht mehr versorgen können.
Aus den Tötungsstationen in Alexandria und Scornicesti rettet sie so viele Hunde wie möglich. Im Killshelter Scornicesti ist sie sogar die einzige Tierschützerin, die sich der Vierbeiner annimmt. Wenn Maria sie nicht in ihr Tierheim holt, werden sie spätestens nach einer Frist von 14 Tagen getötet.
Weil sie nicht kastriert wurden, haben sich die Katzen unkontrolliert vermehrt. Nun sind sie in Marias Obhut. Foto: Hilfe statt Trost n. e. V.
Die Gesundheit der Tiere steht an erster Stelle
Alle Katzen und Hunde in Marias Tierheim müssen regelmäßig medizinisch versorgt werden, um fit genug für eine Vermittlung zu sein. Doch tierärztliche Behandlungen sind teuer und die finanziellen Mittel fehlen. Auch Kastrationen spielen neben anderen medizinischen Eingriffen eine große Rolle in Marias Tierschutzarbeit.
Da der Tierschutzgedanke und der Sinn von Kastrationen bei vielen Einheimischen noch nicht verankert ist, bietet sie sogar kostenlose Kastrationen für Haustiere an, um die unkontrollierte Vermehrung von Hunden und Katzen in der Umgebung einzudämmen. Ohne dieses Angebot würden die unkastrierten Haustiere sich mit Straßentieren paaren und ungewollten Nachwuchs in die Welt setzen.
Zwischen 300 und 400 Hunde leben durchschnittlich in Marias Tierheim. Viele von ihnen sind Welpen, die am Parvovirus leiden. Hinzu kommen etliche Katzen. Die Behandlungskosten für die Vierbeiner sind ständig hoch, doch Maria kämpft um jedes einzelne Tier.
Ein schwerer Start ins Leben: Oft werden Welpen in Rumänien einfach ausgesetzt und im Stich gelassen. Wenn sie von Maria gefunden werden, sind sie meist sehr schwach und krank. Foto: Hilfe statt Trost n. e. V.
Der Spenden-Marathon 2020 bringt neue Hoffnung
Unterstützung findet Maria beim deutschen Verein Hilfe statt Trost. Der Tierschutzverein war 2020 beim Spenden-Marathon für Tiere von VETO dabei. Für Marias Schützlinge wurde bei Europas größter Futterspendenaktion für Straßen- und Tierheimtiere nicht nur eine komplette Lkw-Ladung mit Futter gesammelt, sondern zusätzlich erhielt sie noch eine Geld-Prämie über 900 Euro.
Die Freude in Rumänien ist groß, als Maria von diesem großen Glück erfährt. Kurzentschlossen rettet sie mit ihrem Mann noch mehr Hunde aus der Tötungsstation. Jetzt hat sie die Gewissheit, dass sie die Vierbeiner gesundpflegen kann. Auch um die 18 Katzen, die sie aus einer Notlage gerettet hat, muss Maria sich nun keine Sorgen mehr machen. Dank der Geld-Prämie vom Spenden-Marathon 2020 kann sie alle Tierarztrechnungen bezahlen und sich um die Vermittlung der Hunde und Katzen kümmern.
Gut versorgt: Mit medizinischer Behandlung und ausreichend Futter können die Welpen aus Rumänien bald nach Deutschland vermittelt werden. Foto: Hilfe statt Trost n. e. V.
Vielfältige Möglichkeiten dank Geld-Prämie
Der Spenden-Marathon für Tiere ist Europas größte Futterspendenaktion für Straßen- und Tierheimtiere. Im diesem Jahr verfolgt der Spenden-Marathon ein großes Ziel: 2 Millionen Kilogramm Futter für schutzlose Tiere in Europa. 40.000 Schützlinge von 50 Tierschutzorganisationen sollen so sicher über den bevorstehenden Winter gebracht werden. Zusätzlich zum Futter erhalten alle teilnehmenden Vereine eine finanzielle Unterstützung, die Geld-Prämie.
Wie im Fall von Maria aus Rumänien kann die Geld-Prämie für Kastrationen und medizinische Behandlungen verwendet werden. Andere Vereine investieren sie in Umbauarbeiten oder Aufklärungsprojekte. Eine Spende beim Spenden-Marathon für Tiere wirkt also auf verschiedenen Ebenen: Das gesammelte Futter hilft den Tieren, den Winter zu überstehen und die Geld-Prämie treibt den Tierschutz im jeweiligen Land weiter voran.