Hoffnung durch Heilung: Spende hilft verletzten Jagdhunden

Am 10. April 2021 erhält Tierschützerin Maria Garcia Atrio den Anruf eines Bekannten aus Caceres. Er berichtet ihr von einer angefahrenen und schwer verletzten Galga (weibliches Tier der Hunderasse Galgo Español), der niemand helfen konnte, da sie wild um sich biss. Maria macht sich auf den Weg und vor Ort gelingt es ihr, den Vierbeiner mit einer Decke zu umwickeln und dann aus dem Straßengraben zu heben.

Kurz nachdem Maria mit der Hündin in Caceres aufbricht, ruft der Bekannte erneut an und berichtet ihr, dass in unmittelbarer Nähe der Fundstelle eine weitere Galga gefunden worden sei. Die Tierschützerin kehrt zurück und kann auch die zweite verletzte Hündin retten. Umgehend bringt sie die beiden Fundtiere in die nächste Tierklinik.

Geteiltes Leid: Zwei Schwestern halten zusammen

Schnell ist zu spüren, dass die zwei Tiere eine besonders enge Bindung zueinander haben. Maria geht davon aus, dass Jana und Nuria – so hat die Tierschützerin die beiden Galgas nach ihrer Rettung getauft – Schwestern sind. Angekommen in der Tierklinik werden beide Vierbeiner untersucht und geröntgt. Es führt kein Weg daran vorbei: Jana und Nuria müssen operiert werden.

Zur Erleichterung ihrer Retterin Maria stecken Jana und Nuria die Operationen gut weg. Nach dem erfolgreichen Eingriff genesen sie so gut,  dass die Tierschützerin die beiden Hündinnen schon bald in das Tierheim von Loli Cantero (TSV Galgo-Friends e. V.) übergeben kann. Hier kümmert man sich um die Vermittlung der Schwestern in ein neues Zuhause – hoffentlich in ein gemeinsames, so der Wunsch aller Beteiligten.

Flucht mit Hindernissen

Freilaufende Hunde, die schließlich im Straßenverkehr in Autounfälle geraten, sind in Spanien keine Seltenheit. Nach der Jagdsaison werden zahlreiche Jagdhunde aus dem Bestand der Jäger:innen aussortiert. Man behält nur die besten Tiere, die auch im nächsten Jahr wieder Spitzenleistungen bringen, die anderen setzt man aus. Wiederum andere Vierbeiner entlaufen ihren Halter:innen, zum Beispiel während der Jagd.

Auch Genaro entflieht seinem Jäger. Einige Tage später wird der Rüde angefahren auf der Straße wiedergefunden. Das war Ende März 2021. Da Genaro gechippt ist, wird sein Besitzer kontaktiert, doch dieser ist nicht bereit, einen einzigen Cent in die medizinische Hilfe für seinen Hund zu stecken: Herzlos lässt er ihn zum Einschläfern beim Tierarzt.

Dieser jedoch weigert sich, Genaro aufzugeben und kontaktiert einen Kollegen. Die Fundación Benjamín Mehnert (FBM) nimmt Genaro in ihr Hospital auf. Seine Frakturen sind ernst und er leidet unter furchtbaren Schmerzen. Umgehend bringt man den Rüden in eine Spezialklinik.

Dort werden zwei seiner Beine operiert, doch bei seinem Vorderbein sind die Verletzungen so gravierend, dass dem Chirurgen nichts anderes übrig bleibt, als zu amputieren.

Genaros Operation und Nachbehandlung konnten mithilfe der Spende von bosch Tiernahrung finanziert werden. Und noch ein weiterer Notfall profitierte von der finanziellen Unterstützung unseres Partners: Tim-Janosch, ein junger Podenco-Rüde.

Ausgesetzt und angebunden

Tim-Janosch wird im Februar 2021 am Zaun eines Tierheims angebunden. Der junge Hund hat eine sehr schwere Verletzung – links fehlt ihm die gesamte Vorderpfote, vermutlich verursacht durch eine Schlagfalle. Zwar sind diese in Spanien offiziell verboten, werden aber illegal trotzdem noch eingesetzt, um Wild darin festzusetzen.

Die deutsche Tierschutzorganisation Tierschutz Spanien e. V. übernimmt den Vierbeiner kurzerhand und bringt ihn direkt in die Tierklinik.

Die Diagnose der Tierärzt:innen in der Klinik: Tim-Janoschs linkes Bein muss amputiert werden. Für Tierschutz Spanien e. V. entstehen im Rahmen seiner medizinischen Behandlung Rechnungen in Höhe von etwa 2.000 Euro.

Glücklicherweise verliert der aufgeweckte Junghund auch nach der Amputation nichts von seiner Lebensfreude, wie sich zeigt. Nach dem Klinikaufenthalt lebt er auf einer Pflegestelle, bevor er erfolgreich zu Adoptant:innen in die Schweiz vermittelt wird, wo er nun glücklich auf drei Beinen durchs Leben hüpft.

Nuria, Jana, Genaro und Tim-Janosch – vier Hunde, ein Schicksal; stellvertretend für zahllose weitere Vierbeiner, die in Spanien jedes Jahr in Not geraten und deren einzige Hoffnung engagierte Tierschutzorganisationen sind, die sich dem großen Elend stellen, auch in Notfällen einen kühlen Kopf bewahren und mit Herz und Verstand schnell die Hilfe organisieren, die die Tiere brauchen.

bosch Tiernahrung – Partner mit Herz

Unser Partner bosch Tiernahrung teilt unsere Überzeugung, dass die so wichtige Tierschutzarbeit der engagierten Menschen vor Ort in Spanien unterstützt und gefördert werden muss. Galgos, Podencos und andere Jagdhunde sind besonders oft von Misshandlungen und Verletzungen betroffen – die Geschichte hinter ihrem Leid reicht lange zurück in die Vergangenheit.

Um den vielen Notfällen helfen zu können, sind Tierschutzorganisationen auf Spenden angewiesen, denn von staatlicher Seite gibt es kaum Hilfe. Die 16.000 Euro von bosch Tiernahrung konnte die Wirkung unserer Spendenaktion Hilfe für Galgos in Not in diesem Jahr noch verstärken.

Zusätzlich zu den gesammelten Futterspenden und der Geld-Prämie, die die teilnehmenden Vereine durch die Aktion erhalten haben, konnte durch die Spende die medizinische Versorgung sichergestellt werden, die die verletzten Tiere dringend brauchten.

Wir bedanken uns im Namen der Hunde, denen geholfen werden konnte, und den unterstützten Tierschutzvereinen herzlich bei unserem langjährigen Vertrauenspartner bosch Tiernahrung!