Magazin · Erfolge und Happy Ends · 04. März 2020 · 5 Min. Lesezeit
Samiras langer Weg zum Glück
Die Galga Samira ist nur knapp dem Tod entkommen. Durch Zufall wurde sie gefunden – in einem furchtbaren Zustand. Lies hier ihre Geschichte und wieso es das Schicksal am Ende doch noch gut mit ihr meinte.
Die Narben an Samiras Schnauze zeugen von den Qualen, die die Galga durchleben musste. Foto: Sonnenpfoten e.V.
Dass Hündin Samira noch lebt, grenzt an ein Wunder. Eigentlich sollte sie elendig verhungern und verdursten. Einen anderen Schluss lässt der Zustand, in dem die Galga gefunden wurde, nicht zu: Ihre Schnauze ist fest mit Klebeband zugebunden – Nahrungsaufnahme unmöglich.
Ihr Leben verdankt sie einem Tierschützer namens Miguel. Rein zufällig findet er sie bei der Suche nach einem entlaufenen Galgo mit Namen Theo. Durch einen Hinweis hatte Miguel zuvor erfahren, dass Theo von Angestellten der Stadt Vicar eingefangen und in einer Halle eingesperrt worden war.
Dieser Ort dient als eine Art „Zwischenlager“, bis es für die Vierbeiner weiter zur wohl letzten Station geht, die Tötungsstation. Als Miguel die Halle betritt, um Theo zu befreien, entdeckt er Samira. Abgemagert und extrem schwach liegt sie da. Miguel nimmt sie mit – und rettet ihr damit das Leben.
Vier Monate hat es gedauert, bis Samiras Wunden verheilt waren. Die Narben erinnern ein Leben lang. Foto: Sonnenpfoten e.V.
Samiras zweite Chance
Samira wird von dem Klebeband befreit und ärztlich behandelt. Vor allem wird sie mit nahrhaftem Futter versorgt, damit sie wieder zu Kräften kommen kann. Nach ihrer Rettung organisieren die Tierschützer*innen des Vereins Sonnenpfoten e.V. eine Pflegestelle für Samira. Die beste Entscheidung, wie sich bald herausstellen sollte.
Durch die intensive Betreuung auf der Pflegestelle kann die Hündin besser genesen und sich von den Strapazen ihres bisherigen Lebens erholen. Denn die zugeklebte Schnauze war höchstwahrscheinlich nur der traurige Höhepunkt eines qualvollen Leben als Jagdhund.
Ganze vier Monate dauert es, bis ihre tiefen Verletzungen verheilt sind. Dass auch die Verletzungen auf Samiras Seele heilen, dafür sorgt ihre Pflegefamilie mit viel Geduld und Liebe.
In Windeseile hat Samira ihre Pflegefamilie verzaubert, trifft sie mitten ins Herz – so sehr, dass sie die Hündin nicht mehr gehen lassen können. Seit November 2018 lebt Samira nun glücklich in ihrer neuen Familie, die alles unternimmt, damit auch ihre seelischen Wunden vollständig heilen.
Spanische Jagdhunde brauchen unsere Stimme
Samiras Geschichte ist eine mit Happy End. Leider enden noch immer zu wenige so. Viel zu viele Galgos sterben jedes Jahr qualvoll. Weil sie bei der Jagd nicht mehr die Leistung bringen, die für ihre Besitzer viel Geld bedeutet, werden sie rücksichtlos aussortiert. Futterspendenaktionen für Galgos sind wichtig, damit die verstoßenen Tiere aufgepäppelt werden können. Dank dieser Hilfe werden noch mehr Happy-End-Geschichten wie die von Samira ermöglicht.