Magazin · Erfolge und Happy Ends · 14. Juni 2023 · 3 Min. Lesezeit
Eine Spende, drei Rettungsgeschichten: Wirksame Hilfe für verletzte Jagdhunde
Ob ausgemusterter Welpe oder verletzter Champion: Im Rahmen der traditionellen Hasenjagd in Spanien geraten zahlreiche Jagdhunde in Not. Um Tierschutzvereine bei der medizinischen Versorgung der aufgelesenen Hunde zu unterstützen, spendete unser Partner bosch Tiernahrung 16.000 Euro. Lerne hier einige der geretteten Tiere und ihre Geschichten kennen!
In Spanien wird Paz im April 2023 schwerverletzt in einem Steinbruch gefunden. Die tapfere Hündin überlebt, doch ihr linkes Vorderbein muss amputiert werden. Foto: Sonnenpfoten e. V.
Das Wichtigste in Kürze: Jagdhunde in Spanien
In Spanien ist die Jagd mit dem Galgo Español und anderen Jagdhunden ein Volkssport. Bei den Wettbewerben gewinnt der schnellste und geschickteste Hund. Für die Jäger zählt nur die Leistung und der dadurch erbrachte Profit. Die Rennen und die Zucht mit Jagdhunden sind zu einem florierenden Geschäft geworden. Die Kosten für die Unterbringung und Versorgung der Tiere werden möglichst gering gehalten.
Kranke und verletzte Hunde werden nicht medizinisch behandelt, sondern getötet oder ausgesetzt. Die Jagdhunde, die überleben, und in die Obhut von Tierschutzvereinen kommen, sind in einem sehr schlechten Zustand, haben oftmals komplizierte Knochenbrüche und müssen operiert werden. Für die Vereine fallen hohe Kosten für medizinische Hilfe an und sie sind auf Spenden angewiesen.
Spende für Gesundheit: Diese Hunde konnten dank bosch Tiernahrung genesen
Im Rahmen unserer jährlichen Aktion Hilfe für Galgos in Not spendete unser Partner bosch Tiernahrung insgesamt 16.000 Euro für die zehn teilnehmenden Tierschutzvereine und ihre Schützlinge. Lerne hier einige der in Not geratenen Jagdhunde und ihre Geschichten kennen.
Im Stich gelassen, als es drauf ankommt: Die Geschichte von Hündin Paz
Wie genau sich Hündin Paz ihre schlimmen Verletzungen zugezogen hat, wissen die Tierschützenden im Tierheim La Huella Roja nicht, als das Tier am 14. April 2023 in ihre Obhut kommt. Sie wissen jedoch, dass sie umgehend tierärztlich behandelt werden muss: Ihr linkes Vorderbein ist regelrecht zerfetzt und an mehreren Stellen liegen die gebrochenen Knochen offen. Auch ihre rechte Hinterpfote ist schwer verletzt.
Es ist kaum vorstellbar, welch große Schmerzen Paz bis hierhin ertragen haben musste. Gefunden wurde sie in einem Steinbruch, anschließend brachte man sie in die Tötungsstation im spanischen Almería. Sie hatte einen Identifikations-Chip und die städtische Tötungsstation konnte ihren Besitzer ermitteln. Dieser bestand darauf, seine Jagdhündin abzuholen, die er offensichtlich für sein Freizeitvergnügen missbrauchte. Doch als er sie sah, wollte er sie nicht behandeln lassen, stieg in sein Auto und überließ Paz ihrem Schicksal.
Paz hat Glück, dass das Tierheim La Huella Roja über die schwerverletzte Jagdhündin informiert wird. Der spanische Partner des deutschen Vereins Sonnenpfoten nimmt sich Paz an. Die Tierschützenden sorgen umgehend für die nötige medizinische Hilfe. Ihr Vorderbein wird amputiert und ihre anderen Wunden versorgt.
Noch ist die Hündin nicht über den Berg. Derzeit muss Paz sich erholen, braucht viel Pflege und ihre Behandlung ist noch nicht abgeschlossen. Zudem hat sie mehrere bedenkliche Tumore und ist positiv getestet auf Ehrlichiose. Wir von VETO wünschen Paz weiterhin alles Gute für ihre Genesung.
Wie Paz musste auch Hündin Sandy ein Vorderbein amputiert werden. Foto: Galgorettung Fränkisches Seenland e. V.
Sandy – Vom ausgemusterten Jagdhund zum umsorgten Familienhund
„Es sind Happy Ends wie das der dreibeinigen Galga Sandy, die uns in unserer Tierschutzarbeit beflügeln und glücklich machen“, berichtet Galgorettung Fränkisches Seenland e. V. Die vierjährige Hündin Sandy kommt im Januar 2023 mit einem komplizierten Bruch im Vorderbein zur Fundación Benjamín Mehnert, dem spanischen Partner des deutschen Vereins. Die Auffangstation hat sich auf die Betreuung von Jagdhunden spezialisiert, sodass Sandy hier in professionellen Händen ist.
Die Hündin wird nach ihrer Aufnahme umgehend operiert, doch trotz aller Bemühungen muss Sandys Vorderbein amputiert werden. Für die Ärzteteams in Spanien stellen solche Fälle leider keine Seltenheit dar: Viele Galgos haben sehr schwerwiegende Verletzungen, müssen mit komplizierten Brüchen als Notfälle behandelt werden und Amputationen sind immer wieder unumgänglich.
Trotz Amputation: Heute führt die dreibeinige Hündin Sandy ein rundum glückliches Hundeleben in einem festen Zuhause. Foto: Galgorettung Fränkisches Seenland e. V.
Zwei Operationen sowie die medizinische Nachsorge – Für Sandys Behandlung laufen schnell hohe Tierarztkosten auf. Um sein spanisches Partnertierheim beim Begleichen der Rechnungen zu unterstützen, lässt Galgorettung Fränkisches Seenland e. V. ihm die Spende von bosch Tiernahrung in Höhe von 1.600 Euro zuteilwerden.
Neben dem Wegfall der finanziellen Belastungen lösen sich bei den Tierschützenden auch die Sorgen um Sandys Zukunft auf: Noch bevor die Jagdhündin zu ihrer Pflegestelle in Deutschland reist, meldet sich eine deutsche Familie, die nach Spanien ausgewandert ist und sie adoptieren möchte. Heute genießt Sandy, die jetzt Armani heißt, ihr Leben als umsorgter Familienhund in Spanien, begleitet von weiteren Galgos aus dem Tierschutz und ihren Menschen.
„Wir freuen uns sehr über dieses Happy End und danken Fundación Benjamín Mehnert und VETO für ihr Engagement und den Adoptanten für ihre Liebe und Großherzigkeit! Gemeinsam sind wir stark für die Galgos!“
Geliebter Begleiter statt einsamer Hofhund: Hugo zieht das große Los
Nicht nur der Galgo Español, sondern auch andere Hunderassen wie die Spanische Bracke sind von dem Leid betroffen, das mit der traditionellen Hasenjagd in Spanien häufig einhergeht. Die Ausbeutung der Jagdhunde zeigt sich oft bereits bei der Zucht der Tiere: Je häufiger Hündinnen Welpen gebären, desto mehr Geld lässt sich mit dem Verkauf der Tierbabys verdienen.
Diesen Zuchtpraktiken fällt auch Hugos Mutter zum Opfer. Im Besitz eines Jägers, der sie zum Züchten hübscher Welpen nutzt, bekommt sie im Laufe der Zeit mehrere Male Welpen, die an verschiedene Jäger verkauft werden – Nur Hugo bleibt zurück.
Der junge Jagdhund wächst und wächst und so möchte ihn sein Besitzer nicht mehr weiter bei sich haben. Er schenkt Hugo einem älteren Nachbarn, damit dieser ihn als Wächter seines Grundstücks einsetzen kann.
Hugo ist im September 2022 geboren und hat noch sein ganzes Leben vor sich. Foto: Pfotenhilfe Andalusien e. V.
Ein paar Tage später entdeckt eine der freiwilligen Helferinnen von Pfotenhilfe Andalusien e. V. den Junghund auf dem Grundstück ihres Familienangehörigen und bittet den Verein um Hilfe. Das Team beschließt, Hugo in das vereinseigene Tierheim zu holen. Was hier noch nicht abzusehen ist: Nach ein paar Tagen erkrankt der Rüde schwer, unter anderem an Parvovirose.
Hugos Zustand ist so kritisch, dass er schnell in eine Tierklinik muss, wo er beinah verstirbt. Erst nach mehr als 15 Tagen darf er die Klinik wieder verlassen. Doch noch ist nicht alles überstanden: Durch die langen Infusionen entzündet sich Hugos linkes Vorderbein stark.
So muss seine neue Familie in Deutschland, die ihn in der Zwischenzeit adoptierte, jeden zweiten Tag mit ihm zum Tierarzt, um das Bein spülen und verbinden zu lassen. Hugos medizinische Behandlung bedeutet für Pfotenhilfe Andalusien e. V. und die Adoptant:innen eine große finanzielle Belastung, die mithilfe der Spende unseres Partners bosch Tiernahrung etwas leichter zu stemmen ist.
„Die Spende zur tierärztlichen Versorgung von Bosch Tiernahrung war sehr wichtig. Wir können den Tierheimen nicht den Kummer abnehmen, aber wir können die Rechnungen übernehmen, um ihnen zumindest diese Sorge zu nehmen. Tausend Dank für die Hilfe.“
Tierschutz gezielt und direkt fördern – Das liegt bosch Tiernahrung am Herzen. Was dank ihrer Unterstützung für heimatlose Vierbeiner möglich wird, macht alle im Team stolz. Foto: bosch Tiernahrung
Vereint für ein großes Ziel: bosch Tiernahrung unterstützt erneut VETO-Hilfsaktion
Tiere sind gleichberechtigte Lebewesen, die ein Recht auf artgerechten Schutz und Behandlung haben – Diese Haltung hat bosch Tiernahrung mit seiner Spende über 16.000 Euro für die medizinische Versorgung der Jagdhunde einmal mehr unter Beweis gestellt. Als starker Partner unterstützt uns bosch Tiernahrung bereits seit Jahren bei unseren Spendenaktionen für Hunde und Katzen in Not.
Bereits in den Vorjahren bildete diese großzügige Hilfe unseres Unterstützers für die Tierschützenden eine wirkungsvolle Stütze: Vierbeiner wie Reiter, Victoria und Manolo sind dank der Spende heute am Leben und Hunde wie das Geschwisterpaar Jana und Nuria bekamen durch bosch Tiernahrung die Chance auf ein schönes Leben.
Auch in ihrem Namen bedanken wir von VETO uns von Herzen bei bosch Tiernahrung für die treue Unterstützung. Gemeinsam bewirken wir Großes für den europäischen Tierschutz!