Um Leid zu lindern: 16.000 Euro für spanische Windhunde in Not

2022 – für Tierschützende in Spanien ist es kein Jahr wie jedes andere. Fast jeder in den Tierheimen eingelieferte Hund sei als medizinischer Notfall zu bewerten, berichten sie uns. Die Tiere kämen extrem dehydriert, schwach und abgemagert in den Tierheimen an.

Oft helfe nur die sofortige Einweisung in eine Tierklinik, um das Leben der Hunde zu retten. Vor allem für jene Windhunde, die in Spanien für die Jagd und Zucht als unbrauchbar aussortiert wurden, müssen laut der Tierschutzvereine in diesem Jahr extrem hohe finanzielle Mittel aufgewendet werden.

Eine Unterstützung in dieser Situation konnte den Tierschützenden und den hilfsbedürftigen Hunden unsere Spendenaktion Hilfe für Galgos in Not bieten. Wie im Vorjahr stellte unser Partner bosch Tiernahrung den teilnehmenden Tierschutzvereinen im Rahmen unserer Hilfsaktion wieder eine Geldspende über 16.000 Euro zur Verfügung.

Fünf Tierschicksale, die mithilfe der Spende unterstützt werden konnten, haben heute die Chance, gut behütet in einer Familie zu leben.

Unfallopfer Reiter: Schritt für Schritt zurück ins Leben

Der Vierbeiner mit dem einzigartigen Namen Reiter wurde im Februar diesen Jahres angefahren. Der Fahrer eines nachfolgenden Autos sah, wie der Hund in den Straßengraben geschleudert wurde und hielt an. Im Dunkeln war der schwarze Hund schwer auszumachen, doch da er sich nicht mehr bewegen konnte, wurde er schließlich gefunden.

Glücklicherweise alarmierte der Fahrer die Polizei und diese informierte das spanische Tierschutz-Team von Galgos del Sur – dem spanischen Partnerverein von Tierschutz Spanien e. V. Der junge Rüde wurde in die Tierklinik gebracht, wo man herausfand, dass er beide Vorderläufe gebrochen und einen Pneumothorax erlitten hatte.

Insgesamt musste Reiter fast drei Wochen in der Klinik bleiben, bis der Verein ihn in sein Tierheim holen konnte. Dort wurde er anfangs in einer Box untergebracht, damit die eingesetzten Platten gut ausheilen konnten. Mehrmals täglich wurde er aus der Box geholt, um kontrolliert und an der Leine geführt wieder laufen zu lernen.

Reiter bekam Physiotherapie durch die Tierärztin des Tierheims und im Sommer sogar Aquatraining in einem extra für die verletzten Hunde angeschafften kleinen Swimmingpool. Die Mühe der Tierschützenden zeigte den gewünschten Erfolg: Die Platten sitzen perfekt und die Brüche sind optimal verheilt. Der tapfere Vierbeiner hat eine Familie in Finnland gefunden und konnte im Spätsommer ausreisen.

Rettung in letzter Sekunde: Hündin Victoria und ihre Welpen

Der Partnerverein Mastines en la calle des deutschen Tierschutzvereins Galgorettung Fränkisches Seenland wurde zu einer Hundefamilie gerufen, deren Halter, ein Jäger, gestorben war. Seine Hinterbliebenen wollten sich nicht um die Hunde kümmern und überließen sie bei 45 Grad Celsius Außentemperatur ihrem Schicksal. Die Bilder, die sich dem Team aus Tierschützenden dort boten, werden wohl nicht wieder aus ihrem Gedächtnis verschwinden.

Der Verschlag war so aufgeheizt, dass man kaum atmen konnte und voller Exkremente. Hier hatte die Hündin ihre Welpen zur Welt bringen müssen! Victoria, wie die Hundemama getauft wurde, und ein weiterer Vierbeiner, Lucky, waren übersäht von Zecken und anderen Parasiten. Auch die Babys blieben nicht verschont und hatten zusätzlich Wunden an ihren kleinen Körpern.

In der Auffangstation angekommen brauchten die Mitarbeiter:innen vier Stunden, um die rund 500 Zecken zu entfernen. Die Hunde wurden gewaschen und natürlich mit ausreichend Wasser und Futter versorgt. Rettungsaktionen wie diese sind äußerst kostspielig und kräftezehrend. Dank großzügiger Spenden wie der von bosch Tiernahrung können die Tiere vor Ort nach ihrer Rettung optimal behandelt werden, damit sie in ein neues und vor allem schönes Leben starten können.

Ohne Jagdtrieb, ohne Zukunft? Die Geschichte von Manolo

Für den deutschen Tierschutzverein Vergiss mich nicht Tiernothilfe e. V. und seine spanischen Tierheime stellt sich das Jahr 2022 als eines der dramatischsten Jahre seit Langem dar. Ob als Nachwirkung der Corona-Pandemie, der angespannten wirtschaftlichen Verhältnisse der Bevölkerung, dem Desinteresse von spanischen Hundehalter:innen oder der Hitzewelle im Sommer mit Temperaturen von über 40 Grad Celsius geschuldet – selten gab es so viele medizinische Notfälle in so kurzer Zeit.

Einer dieser Notfälle ist Manolo. Der junge Galgo-Rüde wurde über mehrere Tage in den Straßen gesehen und immer wieder von Anwohnern vertrieben. Eines Tages wird er bei einem Verkehrsunfall angefahren und einfach liegen gelassen. Woher der Vierbeiner kam, ist unbekannt, aber sein Allgemeinzustand war bereits kritisch. Manolo wurde sofort durch den Tierarzt in die Klinik eingewiesen. Eine Vorderpfote war zertrümmert. Lange war nicht sicher, ob sein Bein gerettet werden kann.

Manolo ist gerade einmal sieben Monate alt und so kämpfen die Tierärzte unermüdlich um den Erhalt der Pfote. Dies ist Gott sei Dank geglückt. Manolos Behandlung war langwierig und beinhaltete zahlreiche Tierarztbesuche. Auch hier konnte Vergiss mich nicht Tiernothilfe e. V. dank der finanziellen Unterstützung von bosch Tiernahrung die kompletten Behandlungskosten übernehmen.

Junge Galgos wie Manolo begegnen den Tierschützenden immer wieder. Meist ist der Jagdtrieb dieser Junghunde aus Sicht der spanischen Jäger nicht ausgeprägt genug und man überlässt sie sich selbst. Dass die Hunde dadurch aber in Gefahr geraten, zum Beispiel im Straßenverkehr, wird ignoriert. Manolos Geschichte ist zum Glück eine mit Happy End: Der Vierbeiner erholt sich und wird durch den Tierschutzverein in ein neues Zuhause vermittelt.

Auch die Geschwister Sundance, Kid und ein dritter Welpe waren ungewollt und wurden im Januar diesen Jahres über den Tierheimzaun geworfen. Damals knapp sieben Wochen alt, bestand entsprechend noch kein ausreichender Impfschutz. So erkrankten alle drei Welpen an Parvovirose und mussten über mehrere Tage intensivmedizinisch in der Tierklinik betreut werden. Sundance und Kid haben die Krankheit überwunden und werden durch den Verein in ein liebevolles Zuhause vermittelt, für den dritten Welpen konnte man leider nichts mehr tun.

bosch Tiernahrung und VETO – kraftvolles Bündnis für Tiere

Stellvertretend für zahllose weitere Vierbeiner, die in Spanien jedes Jahr in Not geraten und deren einzige Hoffnung engagierte Tierschutzorganisationen sind, zeigen diese Schicksale, dass Spenden für den Tierschutz essenziell sind.

Wir von VETO danken unserem langjährigen Vertrauenspartner bosch Tiernahrung für die treue und großzügige Unterstützung in den vergangenen Jahren, die so viel bewirkt  – für die unterstützten Tierschutzvereine, die Helfer:innen vor Ort und vor allem für die geretteten Tiere.

Seite an Seite wollen wir uns auch in Zukunft für notleidende Windhunde in Spanien stark machen. Nur gemeinsam erreichen wir Großes im europäischen Tierschutz!