Magazin · Hunde-Ratgeber · 23. Juli 2020 · 3 Min. Lesezeit
Die Angst vorm Spaziergang: Wenn der Hund nicht Gassi gehen will
Tatsächlich leben in zahlreichen Haushalten Vierbeiner, die dem Gassigehen nicht so freudig entgegensehen wie die meisten ihrer Artgenossen. Aber warum hat dein Hund Angst vorm Spaziergang und was kannst du tun, um ihm zu helfen?
So viel vorab: An deinem Hund zu zerren, wenn er nicht dir mitgehen möchte, ist keine Lösung. Vielmehr solltest du den Ursachen dieses Verhaltens auf den Grund gehen. Foto: Sarah2 / shutterstock.com
Der Spaziergang sollte eigentlich eine Bereicherung für Mensch und Tier sein. Der Gedanke, dass ein Hund Angst vor dem Gassigehen haben könne, kommt eher selten auf.
Hat dein Hund Angst vorm Gassigehen?
Ein häufiges Indiz dafür, dass sich dein Hund unwohl fühlt, spazieren zu gehen, ist eine permanent gespannte Leine. Gähnt er des Öfteren beim Gassigehen, leckt sich über das Maul, hat einen hektischen Blick oder frisst intensiv Gras? Auch an diesen Aspekten erkennst du, dass sich das Tier in einer für ihn unangenehmen Situation befindet.
Achte darüber hinaus auf übermäßiges Hecheln und Reaktionen auf bekannte Signale. Fühlt sich dein Vierbeiner bei eingeübten Signalen nicht angesprochen, ist er möglicherweise zu aufgeregt, sich darauf zu konzentrieren.
Dies kannst du auch prüfen, indem du gewohntes Futter in eine Wiese streust und deinen Hund gezielt an diese Stelle führst. Nimmt er das Futter nicht an und frisst es infolgedessen auch nicht? Dann ist das oftmals ein Anzeichen dafür, dass er zu viel Stress hat, um sich auf das Fressen zu fokussieren.
Die Angst vor der täglichen Runde überwinden
Die Angst vor dem Gassigehen kann für deinen Hund viele verschiedene Gründe haben. Gewisse Situationen bedeuten für deinen Vierbeiner jede Menge Stress oder das Gefühl, nicht sicher zu sein. Manche Tiere meiden gerne die Dunkelheit, die anderen fühlen sich bei übermäßiger Hitze, Kälte, Regen oder Schneefall nicht wohl.
Hitze: Bei hohen Temperaturen haben es viele Hunde nicht einfach. Schließlich schwitzen unsere Fellnasen nicht so wie wir, sondern kühlen sich über das Hecheln ab. Deshalb ist es häufig ein instinktiver Schutzmechanismus, wenn dein Vierbeiner bei drückender Hitze lieber nicht nach draußen möchte.
Was kannst du tun? Ziehe an heißen Tagen in Erwägung, mehrere kurze Spaziergänge mit deinem Hund zu machen. Diese kannst du beispielsweise morgens und abends halten, wenn die Sonne nicht so stark scheint. Unterwegs könnt ihr kurze Pausen einlegen und dein Vierbeiner hat Zeit, etwas zu trinken.
Idealerweise kannst du frisches Wasser bereits von zu Hause mitnehmen. Besonders wichtig ist es, darauf zu achten, nicht auf heißem Asphaltboden zu laufen. Denn bereits nach wenigen Minuten kann sich dein Liebling sonst Verbrennungen an den Pfoten zuziehen.
Kälte, Nässe und Schneefall: Ist dein Hund schon etwas älter oder krank? Kann er sich nicht so gut bewegen oder hat besonders dünnes Fell? Im Normalfall macht gesunden Vierbeinern mit durchschnittlich langem Fell Kälte, Regen und Schnee nichts aus. Sie wärmen sich durch die Bewegung ganz von selbst.
Einige von ihnen genießen sogar den Spaziergang bei kaltem Wetter. Andere Hunde mit ungünstigeren Voraussetzungen vertragen diese Umstände nicht so gut. Auch Rassen mit kürzeren Beinen finden keinen Gefallen daran, dass ihr Bauch mit dem kalten und nassen Boden in Berührung kommt.
Was kannst du tun? Für Hunde, die den Spaziergang bei Kälte und Nässe nicht mögen, gibt es wärmende und wasserabweisende Mäntel, die sich einfach über das Fell ziehen lassen. So kann auch dein Hund das Gassigehen wieder genießen!
Dunkelheit: Auch gibt es Hunde, die frühmorgens, abends und nachts nicht gerne spazieren gehen. Das liegt häufig daran, dass Tiere mit Augenschwächen in der Dunkelheit nicht allzu gut sehen können und daher mögliche Gefahren schlechter einschätzen können. Das sorgt bei deinem Vierbeiner für Einschüchterung und Unsicherheit.
Was kannst du tun? Wenn du möchtest, dass sich dein Hund beim Spaziergang wieder wohl und sicher fühlt, nimm doch eine Taschenlampe mit zum Gassigehen. Damit kannst du den Weg ausleuchten und die mögliche Schwäche der Augen deines Vierbeiners kompensieren. Halte deinen Hund außerdem stets an der Leine. Auch das gibt ihm ein Gefühl der Sicherheit, da er stets mit dir verbunden ist.