Magazin · Hunde-Ratgeber · 11. Juni 2021 · 3 Min. Lesezeit
7 Tipps für eine nachhaltige Haustierhaltung
Das Thema Nachhaltigkeit bekommt eine immer größere Bedeutung in der Gesellschaft und der Wunsch, etwas am eigenen Verhalten zu ändern, wächst. Du fragst dich, wie sich eine verantwortungs- und umweltbewusste Lebensweise auch mit Tier umsetzen lässt? Wir zeigen es dir!
Damit auch die nachkommende Generation eine Zukunft hat, ist es an allen Menschen, Ressourcen zu schonen. Foto: manushot / shutterstock
Den ökologischen Fuß- bzw. Pfotenabdruck des eigenen Tieres so klein wie möglich zu halten, muss gar nicht so schwierig sein. Schon wenige Veränderungen können eine positive Auswirkung haben, Ressourcen schonen und das Leben mit Tier umweltfreundlicher gestalten. Aber warum ist das notwendig?
Verschiedene Studien und Statistiken belegen: Haustiere haben einen Einfluss auf unsere Umwelt, der nicht besonders positiv ist. Die Haltung von Hunden und Katzen verursacht Verpackungsmüll, haufenweise Kot und weitere Faktoren steigern den CO2-Verbrauch zusätzlich.
Von den zahlreichen Möglichkeiten zur nachhaltigeren Haustierhaltung geben wir dir 7 Tipps an die Hand, mit denen du einfach einen Unterschied fürs Klima machst.
1. Ökologisches Katzenstreu verwenden
Umweltfreundliche Katzenstreu-Alternativen bestehen aus pflanzlichen, nachwachsenden Rohstoffen wie Holz, Stroh oder Pflanzenfasern und sind kompostierbar. Die Streu binden Flüssigkeit und bilden Klumpen. Zwar sind die Preise etwas höher, dafür sind die Streu ergiebiger. Und das Beste: Sie sind in jedem Heimtierfachmarkt erhältlich.
Herkömmliches Katzenstreu besteht häufig aus mineralischen Rohstoffen, wie Bentonit oder Silikat. Diese sind nicht biologisch abbaubar und werden im Tagebau gewonnen, was die Natur massiv schädigt.
2. Hundehaufen nachhaltig entfernen
Ökologisch komplett unbedenkliche Hundekotbeutel gibt es bisher nicht, aber folgende Optionen stellen gute Alternativen dar:
- Beutel aus recyceltem Papier. Hierfür werden keine endlichen Ressourcen benötigt.
- Beutel aus recyceltem Plastik. Für die Herstellung werden weniger Energie und weniger Ressourcen verbraucht.
Warum der Umstieg auf eine Alternative wichtig ist? Schätzungen zufolge werden in Deutschland jährlich mehr als 500 Millionen Hundekotbeutel verbraucht.
Die gängigsten Beutel, die auch die meisten Städte kostenlos anbieten, bestehen aus Polyethylen, also verarbeitetem Erdöl – ein nicht nachwachsender Rohstoff. Die Beutel sind weder biologisch abbaubar noch recyclebar. Wenn sie in der Natur liegen gelassen werden, gelangt zudem Mikroplastik in die Umwelt.
3. Futterwahl auf den Prüfstand stellen
Eine nachhaltige Wahl stellen Trockennahrung aus Insektenprotein, klimafreundliches bzw. klimaneutrales Futter sowie zertifiziertes Bio-Futter dar. Denkbar wäre auch, auf tierische Produkte in der Ernährung des eigenen Haustieres zu verzichten.
Dies ist für Hunde durchaus möglich, da sie alle wichtigen Nährstoffe auch ausschließlich aus pflanzlichen Quellen zu sich nehmen können. Eine tierärztliche oder ernährungswissenschaftliche Beratung ist vor der Umstellung dennoch empfehlenswert.
Die Millionen Hunde und Katzen in deutschen Haushalten essen schätzungsweise 6.000 Tonnen Fleisch pro Tag aus Massentierhaltung. Diese Art der Fleischproduktion schadet nicht nur den Nutztieren, sondern auch dem Klima; aufgrund des hohen CO2 Verbrauchs dieser Industrie.
Für Katzen ist eine vegane oder vegetarische Ernährung nicht geeignet. Foto: Roman Samsonov / shutterstock
4. Selbst Futter zubereiten
Anstatt Futter im Handel zu kaufen, kannst du auch selbst nahrhafte Mahlzeiten für deinen Vierbeiner kochen oder Leckerlies backen. Lade einfach beim nächsten Wocheneinkauf ein paar Kartoffeln, Karotten oder andere Zutaten mehr in den Einkaufswagen. Eine Vielzahl an Rezepten für eine ausgewogene und bedarfsgerechte Ernährung finden sich online.
5. Zu großen Verpackungen greifen
Kaufe Futter und Leckerlies direkt in großen Einheiten, um den dadurch entstehenden Müll so gering wie möglich zu halten. Futter gibt es teilweise auch in umweltfreundlicheren Papiertüten oder in Glasbehältern verpackt, die man weiterverwenden oder recyceln kann.
6. DIY & Second-Hand-Zubehör
Dein Haustier interessiert es nicht, ob das Zubehör immer das Neueste ist. Seinen Konsum grundsätzlich runterzufahren ist nachhaltig und schont Ressourcen. Über Online-Marktplätze findest du einiges an gut erhaltenem, aber aussortiertem oder neuwertigem Zubehör wie Leinen, Kratzbäume oder Näpfe. Auch im eigenen Bekanntenkreis gibt es vielleicht den ein oder anderen Schatz.
Beim Neukauf lohnt es sich auf Produkte aus recycelten Materialien und Naturfasern zu achten oder direkt von nachhaltigen Marken zu kaufen, die langlebiges Zubehör ohne Plastik, Weichmacher und künstliche Zusätze herstellen. So schützt du nicht nur die Umwelt, sondern auch deinen Vierbeiner vor giftigen Inhaltsstoffen.
7. Rücksichtsvoll die Natur genießen
Beim Spaziergang mit deinem Hund Rücksicht auf die Natur zu nehmen, gehört ebenfalls zu einem nachhaltigeren Lebensstil. Vor allem in der Brut- und Setzzeit gilt in vielen Bundesländern eine Leinenpflicht, um den Nachwuchs von Vögeln und anderen Wildtieren zu schützen. Informiere dich online über die Regelungen, die für deinen Wohnort gelten, denn bei Missachtung drohen hohe Bußgelder.
Buchtipp: gebündeltes Nachhaltigkeitswissen
Einen noch umfangreicheren Überblick zum Thema nachhaltige Hundehaltung bietet dir die Lektüre „Grüner Hund: Handbuch für ein nachhaltiges Hundeleben“ von Kinga Rybinska.
Neben praktischen Alltagstipps erhalten umweltbewusste Hundehalter*innen und Nachhaltigkeits-Neulinge interessante Informationen, wertvolle Denkanstöße und lesen spannende Interviews mit Futterherstellern, Tierärzt*innen und weiteren Expert*innen.
Das Handbuch für ein nachhaltiges Hundeleben ist Nachschlagewerk und Inspirationsquelle zugleich. Foto: VETO
Die Haltung deines Haustieres nachhaltiger zu gestalten, muss wie sich zeigt gar nicht schwierig sein. Jede:r kann und sollte seinen Beitrag leisten, denn schon die kleinste Veränderung ist eine Investition in unser aller Zukunft. Wir haben es in der Hand, dass Mensch, Tier und Natur wieder zurück ins Gleichgewicht finden und unser Planet für nachfolgende Generationen weiterbesteht.
Lasse dich nicht von Gedanken wie „Das schaffe ich niemals“ oder „Wie soll ich das alles von heute auf morgen umsetzen?“ aufhalten. Fang mit der Umsetzung eines Tipps an, der dir leicht fällt. Nimm dir nach dem ersten Erfolg Stück für Stück weitere Änderungen vor und gestalte so deinen Alltag mit Tier nachhaltiger. Na dann, los geht’s – welchen Tipp nimmst du dir als erstes vor?