Magazin · Hunde-Ratgeber · 13. September 2021 · 11 Min. Lesezeit
Sonnenbrand beim Hund: vorbeugen, erkennen und behandeln - die besten Tipps
Genau wie viele Menschen lieben es Hunde, sich die warmen Sonnenstrahlen auf den Pelz scheinen zu lassen. Doch auch Hunde können sich einen schmerzhaften Sonnenbrand zuziehen. Mit dem richtigen Schutz vermeidest du Verbrennungen an empfindlichen Stellen bei deinem Hund.
Keine Angst mehr vor Sonnenbrand: Mit den richtigen Tipps kannst du die Sonne mit deinem Hund genießen. Foto: Shutterstock
Der Sommer bringt für Hundebesitzer:innen viele tolle Möglichkeiten, mit dem geliebten Vierbeiner draußen gemeinsam Zeit zu verbringen. Ob am Hundestrand, am Badesee oder im Sommerurlaub – am meisten Spaß macht es, wenn der tierische beste Freund dabei ist.
Um gutes Wetter und Sonnenschein dabei richtig auskosten zu können, ist es wichtig auf den nötigen Schutz zu achten und damit Sonnenbrand zu verhindern. So können gemeinsame Sommertage als schönes Erlebnis in Erinnerung bleiben.
Woran erkennt man Sonnenbrand bei Hunden?
Bei akutem Sonnenbrand deines Hundes sind die betroffenen Hautstellen gerötet und es bilden sich Schuppen oder Krusten. Die verbrannte Haut sieht entzündet aus und kann bei starkem Sonnenbrand Blasen werfen. Die Symptome sind starker Juckreiz und auch Schmerzen. Sollte dein Hund sich nach einem Sonnenbad vermehrt Kratzen oder Lecken, kann das ein Hinweis auf einen möglichen Sonnenbrand sein.
Wo kann ein Hund einen Sonnenbrand bekommen?
Fast jeder Hund hat Stellen am Körper, die nicht von schützendem Fell bedeckt sind. Die Haut ist hier besonders dünn und empfindlich. Hierzu zählen beispielsweise
- Die Hundenase: Nasenspiegel und vorderer Schnauzenbereich
- Lefzen und das Innere der Ohren
- kahlere Stellen des Bauchs
- Innenseiten der Schenkel
- After- und Genitalregion
Sonnenbrand auf der Hundenase? Helle Hunde mit rosafarbenem Nasenspiegel haben ein erhöhtes Sonnenbrand-Risiko. Foto: Shutterstock
Ist Sonnenbrand beim Hund gefährlich?
Genau wie Menschen können auch Hunde an Hautkrebs erkranken. Jeder Sonnenbrand erhöht dabei das Risiko. Wenn die oberen Hautschichten durch zu viel UV-Strahlen geschädigt sind, können sie nicht mehr mit Nährstoffen versorgt werden. Sie sterben ab und werden vom Körper abgestoßen. Dabei kann sich Flüssigkeit zwischen den Hautschichten bilden. Die Haut ist dadurch besonders anfällig für bakterielle Infektionen.
Erste Hilfe – was tun bei Sonnenbrand beim Hund?
Trotz Vorsichtsmaßnahmen kann es passieren, dass ein Hund sich einen Sonnenbrand zuzieht. Ist das der Fall, sollte als erstes ein Schattenplatz aufgesucht werden. Dort kannst du die betroffenen Stellen mit kalten Umschlägen kühlen.
Verhindere die weitere Austrocknung der Haut und bestreiche die betroffenen Stellen mit einer feuchtigkeitsspendenden Lotion. Achte dabei darauf, Farb-, Konservierungs- oder Parfümstoffe zu vermeiden. Diese können die Haut zusätzlich austrocknen lassen.
Wenn es sich um eine schwere Verbrennung handelt, lass dein Tier fachkundig in einer tierärztlichen Praxis behandeln. Dort kann darüber entschieden werden, ob entzündungshemmende Mittel wie Kortison eingesetzt werden sollten. So kannst du eine mögliche Infektion rechtzeitig vermeiden.
Pass außerdem auf, dass sich dein Hund wegen des Juckreizes nicht wund kratzt. Zusätzliche Symptome wie Kreislaufprobleme, Teilnahmslosigkeit oder Erbrechen sind Anzeichen für einen Sonnenstich. In diesem Fall solltest du mit deinem Hund immer umgehend einen Tierarzt oder eine Tierärztin aufsuchen.
So kannst du einem Sonnenbrand beim Hund vorbeugen
Bei heißen Temperaturen kannst du bewusst Maßnahmen ergreifen, damit dein Hund sich nicht verbrennt. Das kannst du tun, damit ihr den Sommer gemeinsam unbeschwert genießen könnt:
Pralle Sonne vermeiden
Um deinen Hund vor Sonnenbrand zu schützen, solltest du besonders im Hochsommer längere Aufenthalte in der prallen Sonne vermeiden. Zum Gassigehen kannst du euch schattige Orte suchen, beispielsweise einen Wald. Ausgedehnte Spaziergänge solltest du in der Sommerhitze auf die Morgen- oder Abendstunden legen. So schützt du deinen Hund nicht nur vor Sonnenbrand, sondern auch vor zu starker Hitze.
Schatten suchen und anbieten
Lässt sich die Zeit im Freien bei starker Sonneneinstrahlung nicht vermeiden, achte darauf, dass dein Hund jederzeit die Möglichkeit hat, sich in den Schatten zurückzuziehen. Ein Sonnenschirm oder Strandmuschel kann dabei helfen, falls kein natürlicher Schatten vorhanden sein sollte.
Sonnencreme auftragen
Du kannst deinen Hund zusätzlich mit einer geeigneten Sonnencreme schützen. Wichtig ist, dass sich das Mittel für Hunde eignet. Verwende darum entweder spezielle Sonnencreme für Hunde oder ein Sonnenschutzmittel für Menschen, das frei von Inhaltsstoffen wie Silikon und Parfüm ist, denn die Creme könnte abgeleckt werden. Gut geeignet sind Sonnencremes für Babys mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF 30 oder 50).
Die Sonnencreme kannst du einfach auf haarlose Körperpartien auftragen und vor dem Rausgehen kurz einwirken lassen. Bei besonders empfindlichen Rassen kann es sinnvoll sein, den kompletten Körper einzucremen und dadurch zu schützen.
Die richtige Fellpflege
Viele Hundebesitzer:innen kürzen ihren Vierbeinern vor allem im Sommer das Fell. Doch nicht immer tun sie den Hunden damit etwas Gutes. Das Fell schützt schließlich nicht nur vor Kälte, sondern eben auch vor zu starker Sonneneinstrahlung. Gerade die Unterwolle hat eine isolierende Funktion, sowohl bei niedrigen als auch bei hohen Temperaturen. Ein geschorenes Fell bringt all dies durcheinander. Zahlreiche Hunderassen besitzen ein Fell, dass nicht gekürzt, sondern fachgerecht ausgebürstet oder getrimmt werden muss.
Schutzkleidung gegen Sonnenbrand
Eine weitere Möglichkeit, um Hunde vor Sonnenbrand zu schützen, ist das Überziehen von Kleidung mit einem speziellen UV-Schutz. Da sich darunter allerdings schnell Wärme stauen kann, lässt sich diese Methode als Sonnenschutz nur eingeschränkt empfehlen. Bei Wanderungen im Hochgebirge sind die Temperaturen niedriger, dafür ist die UV-Strahlung höher. Hier kann es nützlich sein, dem Hund ein geeignetes Shirt anzuziehen.
Welche Hunde sind besonders durch Sonnenbrand gefährdet?
Generell können alle Hunde einen Sonnenbrand bekommen, wenn sie auf eine zu lange Zeit der Sonne zu intensiv ausgesetzt waren. Manche Hunde sind dabei jedoch besonders gefährdet. Dazu zählen vor allem:
- Hunde mit weißem oder hellem Fell
- Hunde mit heller, rosafarbener Nase
- Kurzhaarige Hunderassen
- Haarlose Hunderassen
- Kurzschnäuzige Rassen
- Welpen und Junghunde
Dunkle, langhaarige Hunde leiden in der Hitze zwar mehr als helle, weil ihr Fell Wärme speichert. Trotzdem sind helle Hunde mit kurzem Fell eher gefährdet, sich einen Sonnenbrand einzufangen. Besonders weiße Hunde mit rosafarbener Nase oder Lefzen brauchen durch ihre helle Pigmentierung zusätzlichen Schutz vor starker UV-Strahlung.
Sehr sonnenempfindlich sind auch kurzhaarige Rassen mit wenig Unterfell wie Dalmatiner, Bullterrier oder Magyar Vizsla. Dies gilt auch für haarlose Rassen wie Chinesischer Schopfhund, Xolo oder Viringo. Diese Rassen sind ohne ein schützendes Fell der Sonne unmittelbar ausgesetzt und können sich darum leicht verbrennen.
Weniger offensichtlich ist das höhere Risiko für kurzschnäuzige Rassen wie Mops oder Französische Bulldogge, einen Sonnenbrand zu bekommen. Durch ihre Anatomie ist es den Hunden oft nicht möglich, ihre Nase selbst feucht zu halten. Dadurch wird sie trocken und rissig und damit besonders gefährdet, durch Sonnenstrahlen Verbrennungen zu entwickeln.
Auch junge Hunde und Welpen haben ein höheres Risiko, einen Sonnenbrand zu bekommen. Ihre Haut ist noch empfindlich und hat noch nicht die schützende Pigmentierung ausgebildet, die ein Sonnenbad im späteren Alter ungefährlicher macht.
Zusammengefasst – darauf musst du achten
Um startklar für die gemeinsame Zeit im freien zu sein und unbesorgt die Sonne zu genießen, reicht ein bisschen Vorbereitung.
Um keine Probleme bei starker Sonnenstrahlung zu bekommen, solltest du …
… dich informieren. Hat dein Hund ein besonderes Risiko für einen Sonnenbrand?
… das Aussehen betrachten. Helle und kurzhaarige Hunde sind generell anfälliger für Sonnenbrand.
… besondere Faktoren bedenken. Ein besonderes Risiko haben beispielsweise kurzschnäuzige Rassen oder Welpen.
… rechtzeitig vorbeugen. Vermeide Sonnenbrand durch genug Schattenplätze, Sonnencreme, Fellpflege oder Schutzkleidung.
… die Symptome kennen. Sonnenbrand erkennst du an geröteten oder trockenen Stellen der Haut, der Hund kratzt sich vielleicht häufig.
… Erste Hilfe anwenden können. Bei akutem Sonnenbrand solltest du die betroffenen Stellen der Haut eincremen und kühlen.
… notfalls Hilfe suchen. Gehe bei stärkeren Verbrennungen oder Sonnenstich umgehend zu Tierarzt oder Tierärztin.