Magazin · Tierschutz aktiv · 16. Mai 2024 · 5 Min. Lesezeit
Die Bedeutung von Futterspenden für Straßentiere: Warum jede Mahlzeit zählt
Futterspenden versorgen geschwächte und ausgemergelte Straßentiere, doch bewirken noch so viel mehr. Futter ist die Basis aller Tierschutzarbeit. Erfahre hier, welche Kettenreaktion Futterspenden auslösen und wie du mit einer Spende Großes bewirken kannst.
Futterspenden sind essenziell, um die unzähligen Straßentiere in Europa zu retten. Foto: VETO
Eine einzige Futterspende macht einen Straßenhund vielleicht das erste Mal in seinem Leben richtig satt. Endlich ist die Suche nach Nahrung für einen Moment vorbei und er kann durch nahrhaftes Futter wieder zu Kräften kommen.
Doch die Tierschutzorganisationen in Europa müssen meist mehrere hundert Tierheim- und Straßentiere versorgen – und das Tag für Tag. Eine enorme Herausforderung, bei der sie dringend Unterstützung benötigen. Futterspenden bedeuten für die Tierschützer:innen nicht nur ganzheitliche Hilfe bei der Versorgung der vielen heimatlosen Tiere. Sie bedeuten auch Hoffnung in einer nur allzu oft scheinbar aussichtslosen Situation.
Gezielte Hilfe genau dort, wo sie dringend benötigt wird: So wirken Futterspenden
Tagtäglich müssen sich Tierschützer:innen in Europa um die Versorgung ihrer Schützlinge sorgen. Wird das Futter heute ausreichen, um alle Tiere zu versorgen? Wie sieht es morgen, nächste Woche oder nächsten Monat aus?
Futterspenden stellen die Versorgung der heimatlosen Tiere langfristig sicher. Doch nicht nur das: Durch nahrhaftes Futter kommen die ausgemergelten Tiere zu Kräften und ihr Immunsystem wird gestärkt. Ist die Versorgung mit Futter gesichert, sind die Tierschutzvereine zudem in Notsituationen besser gewappnet. Mit vollen Futterlagern können die Tierschützer:innen endlich aufatmen, denn sie wissen: In den kommenden Monaten sind ihre Schützlinge sicher versorgt.
Vor dem Problem, stets Futter für ihre vielen Schützlinge zu besorgen, stehen auch Suzanne und Stefan, die vom deutschen Verein FOS Thassos unterstützt werden. Die beiden Tierschützer:innen haben auf der griechischen Insel Thassos rund 240 Hunde aufgenommen, um die sie sich rund um die Uhr kümmern. Die Futtermenge, die die gebürtige Engländerin und der Deutsche für die Versorgung der Tiere benötigen, ist immens. Über fünf Tonnen an Trockenfutter sind pro Monat nötig, um alle Hunde zu versorgen. Wenn sie es nicht schaffen, genügend Futter zu besorgen, hat das gravierende Folgen für ihre Schützlinge.
„Wenn nicht genug Futter da ist, hungern die Hunde. Zum Glück – und Dank VETO – kam dies in den letzten Jahren selten vor, jedoch sieht die Zukunft nicht gut aus. Kosten für Futter sind um 25 Prozent gestiegen pro Kilo. Da wir nun viel mehr Herdenschützer und sonstige große Hunde haben, ist auch die benötigte Menge gestiegen. Spenden dagegen gesunken.“
Gefüllte Futterlager
Die Futterbeschaffung frisst in der Regel einen erheblichen Teil der finanziellen Mittel der Tierschutzvereine auf, doch sie ist unentbehrlich. Die Straßen und abgelegenen Gegenden Europas bieten den unzähligen heimatlosen Tieren nicht ausreichend Nahrungsquellen. Wird ihnen nicht geholfen, drohen Mangelerscheinungen, Hunger und im schlimmsten Fall der Tod. Die Tierschützer:innen tun alles, um das zu verhindern. Ist das Futter aufgebraucht, kaufen sie aus eigener Tasche kleine Mengen an Futter, um das Leid der Tiere zumindest etwas zu lindern. In ihrer Not müssen die Tierschützenden teilweise auch improvisieren, um ihre Schützlinge am Leben zu halten.
„In Foggia sind die Freiwilligen auf die Reste aus Restaurants und anderen Lebensmittelgeschäften angewiesen, um die hungrigen Hunde zu versorgen. Das heißt, an manchen Tagen trockenes Brot oder andere ungeeignete Nahrung für Hunde.“
Futterspenden füllen die Vorräte der Tierschützer:innen und sichern das Überleben der Straßentiere. Nahrhaftes Futter, das auf die Bedürfnisse der heimatlosen Tiere zugeschnitten ist, ist die Basis für wirksamen Tierschutz vor Ort. Die Tierschützer:innen in ganz Europa sind auf Spenden angewiesen. Wie viel Futter zur Versorgung ihrer Schützlinge zur Verfügung steht, variiert teilweise täglich. Häufig ist das Futter knapp. So etwa auch oftmals bei Tierschützer Tugay Abukan, der sich um unzählige heimatlose Hunde in den Wäldern bei Istanbul kümmert.
„Da wir nicht genau wissen, was uns im Wald erwartet, müssen wir Futtervorrat haben. Denn es kommen immer neue dazu.“
Entlastung der Tierheime
Die ständig drohende Futterknappheit ist eine enorme mentale Belastung für die Tierschützer:innen. Die Sorge, am nächsten Tag nicht genug Nahrung für ihre Tiere zu haben, beunruhigt die helfenden Menschen vor Ort sehr.
Die großen Mengen an Futter, die sie für die Versorgung der vielen Tiere benötigen, sind nicht nur teuer. Hochwertiges Futter ist zudem vielerorts schwer zu bekommen und die Beschaffung und der Transport des Futters zu den Straßentieren ist für die Tierschützer:innen ein Kraftakt. Sie gehen für ihre Schützlinge an ihre Belastungsgrenze.
„Bei der hohen Anzahl an Tieren belasten uns die hohen Futterkosten enorm.“
Futterspenden bedeuten für die Tierschützer:innen eine enorme Entlastung. Die Spenden nehmen ihnen die Zweifel, ob und wie es weitergeht. Futterspenden geben Hoffnung und bedeuten für die Tierschützenden und ihre Schützlinge die Zukunft.
Die Straßen bieten den vielen heimatlosen Tieren nicht ausreichend Nahrungsquellen. Sie müssen dringend mit Futterspenden unterstützt werden. Foto: VETO
Gesicherte Futterversorgung schafft Kapazitäten für nachhaltige Tierschutzmaßnahmen
Futterspenden wirken ganzheitlich, denn ist das Futterlager erst einmal gefüllt, müssen sich die Tierschützer:innen vor Ort nicht Tag für Tag darum bemühen, eine Lösung für das Futterproblem zu finden. Sie können ihre Zeit, Energie und die finanziellen Mittel, die durch die gesicherte Futterversorgung frei werden, für wirksame Tierschutzmaßnahmen nutzen. Die in jeder Futterspende automatisch enthaltene Geld-Prämie hilft zusätzlich.
„Tierschutzvereine melden uns regelmäßig, welche Herausforderungen mit der Futterbeschaffung einhergehen. Die Kosten, den Aufwand, die Sorgen wollen wir ihnen abnehmen, damit sie den Tierschutz im jeweiligen Land vorantreiben können.“
Die finanziellen Mittel können in Kastrationskampagnen, Aufklärungsarbeit, Umbaumaßnahmen im Tierheim oder auch in die medizinische Versorgung der Vierbeiner gesteckt werden. Damit sich die Situation der heimatlosen Tiere nachhaltig verbessert und ihr Leid langfristig beendet wird.
Durch die gesicherte Versorgung mit Futterspenden bleibt den Tierschützenden zudem mehr Zeit, sich um die Vermittlung der Tiere zu kümmern. Und wenn ein Vierbeiner in ein neues Zuhause einzieht, wird sein Platz im Tierheim frei und die Tierschützer:innen können ein weiteres Straßentier retten und versorgen. Gleichzeitig können sie die dazugewonnene Zeit, die sonst für die Beschaffung von Futter benötigt wird, für die intensive Pflege der ausgemergelten und teilweise schwer verletzten Tiere nutzen.
So etwa für Pietro. Der Rüde lag im Juni vergangenen Jahres schon längere Zeit wie leblos auf einem Bürgersteig in Berchideddu, einem Vorort der sardischen Stadt Olbia, und die Menschen gingen gleichgültig an ihm vorbei. Doch zum Glück nicht alle: Eine tierliebe Frau brachte Pietro, der in akuter Lebensgefahr schwebte, in das Kooperationstierheim des deutschen Vereins Sardinienhunde e. V.
Als Pietro gerettet wurde, befand er sich in einem schrecklichen Zustand. Foto: Sardinienhunde e. V.
Übersät mit hunderten Zecken, wurde der unterernährte und stark dehydrierte Segugio-Mischling zunächst mit mehreren lebenserhaltenden Transfusionen versorgt. Allerdings war er noch lange nicht außer Gefahr, es galt seinen Stoffwechsel zu stabilisieren und seine massive Anämie in den Griff zu bekommen.
Die Tierschützer:innen geben alles, um den zwölfjährigen Rüden zu retten. Mit Erfolg: Dank der umfassenden medizinischen Behandlung und intensiver Pflege erholt sich Pietro und kommt wieder zu Kräften. Und so durfte er im Oktober vergangenen Jahres nach Baden-Württemberg reisen, wo er seither auf einer Pflegestelle lebt und es ihm – trotz mehrerer positiv getesteter Mittelmeerkrankheiten – sehr gut geht.
Durch das Engagement der Tierschützenden konnte Pietro wieder zu Kräften kommen. Heute ist er kaum wiederzuerkennen. Foto: Sardinienhunde e. V.
Akute Hilfe in Südeuropa benötigt: Die Temperaturen steigen, das Futter geht zur Neige
In den Sommermonaten wird die Situation der Tierschützenden und ihrer Schützlinge in Europa besonders akut: Hitzewellen und Wassermangel drohen ebenso wie Krankheiten und Parasiten, die sich aufgrund der hohen Temperaturen unter den geschwächten Tieren noch schneller ausbreiten. Ob in Griechenland, Italien, Spanien oder der Türkei – vielerorts wird die heiße Jahreszeit für Straßentiere wie Pietro zum Überlebenskampf.
Bei unserer kürzlichen Reise nach Griechenland haben wir gesehen, wie die Tierschützer:innen vor Ort aktuell versuchen, sich so gut es geht auf den kommenden Sommer vorzubereiten. Doch sie blicken mit großer Sorge auf die heiße Jahreszeit und brauchen dringend Unterstützung, um die vielen Straßentiere zu versorgen.
„Genug Futter zu haben, ist einer der wichtigsten Punkte. Hungernde Tiere – das ist ein Umstand, der kaum zu ertragen ist.“
In Vorbereitung auf die Sommermonate sammelt VETO mit der Kampagne Futter für die Vergessenen deshalb Futterspenden, um die Tierschützer:innen in Südeuropa bei der Versorgung der Straßentiere zu unterstützen. Durch hochwertiges Futter können die ausgemergelten und geschwächten Tiere wieder zu Kräften kommen. Mit der Geld-Prämie erhalten die Tierschutzvereine zudem Hilfe bei der Finanzierung medizinischer Behandlungen, Impfungen zum Schutz vor Krankheiten und bei der Durchführung von Kastrationsaktionen, um das Leid vor Ort langfristig zu beenden.
Der Ansatz von VETO
Futter ist die Grundlage jeden Lebens. Deshalb liegt unser Hauptaugenmerk auf der Beschaffung und Verteilung von nahrhaftem Futter, das auf die Bedürfnisse von Tierheim- und Straßentieren zugeschnitten ist. Durch unser Wunschlisten-Prinzip stellen wir sicher, dass genau die Hilfe ankommt, die gerade dringend benötigt wird und alle Gelder effizient eingesetzt werden. Mit unserem ganzheitlichen Konzept sind wir in der Lage, Tiere in Not auf verschiedenen Ebenen und Wegen zu unterstützen:
- Die Partnervereine: VETO bündelt die Interessen von Tierschutzvereinen in ganz Europa und bringt lokale Probleme an die Öffentlichkeit.
- Gezielte Spenden: Neben der Teilnahme an den Spendenkampagnen von VETO können die Tierschutzvereine über individuelle Wunschlisten gezielt Futter anfragen.
- Mehr Futter für jeden Euro: Wir können Spenden maximal effektiv einsetzen, da uns deutsche Futterhersteller hochwertiges Futter zu besonders günstigen Konditionen liefern.
- Qualitätsfutter: Wir beliefern Tierschutzvereine mit qualitativ hochwertigem Futter von Herstellern aus Deutschland, das die Tierheim- und Straßentiere mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt.
- VETO ist Logistikpartner: Wir übernehmen die Beschaffung des Futters und die komplizierte Logistik und liefern bis ans Tor unserer Partnervereine in Europa.
- Die Situation im Blick: Wir behalten als Organisation den Überblick und können so die Lieferung der Futterspenden entsprechend priorisieren und in Krisen und Notfällen schnell agieren.
- Sichere Futterlieferungen: VETO ist eine in Deutschland registrierte gemeinnützige GmbH und prüft alle teilnehmenden Tierschutzorganisationen. Futterspenden werden bis ins Tierheim geliefert, an bekannte Tierschützer:innen übergeben und dokumentiert.