Magazin · Tierschutz aktiv · 30.12.2020 · 4 Min. Lesezeit
Die Schutzgebühr im Tierschutz
„Wieso muss ich Geld bezahlen, wenn ich ein Tier aus dem Tierheim adoptiere?" - Mit dieser Frage sind Tierschutzvereine häufig konfrontiert. Erfahre hier, warum es gute Gründe für die Erhebung der sogenannten Schutzgebühr gibt und wie hoch die Gebühren sind.
Die Anschaffung eines Tieres sollte immer gut überlegt sein. Foto: shutterstock.
Was ist eine Schutzgebühr?
Die Gebühr ist ein Beitrag zum Wohle der Tiere. Wie der Name sagt, dient die Schutzgebühr vor allem dem Schutz des Tieres. Sie verleiht dem Vierbeiner eine gewisse Wertigkeit.
Diese soll unter anderem verhindern, dass sich Menschen ein Tier unüberlegt anschaffen. Gleichzeitig sinkt durch die Gebühr das Risiko, dass Menschen ihre Tiere wieder im Tierheim abgeben oder im schlimmsten Fall aussetzen.
Bei der Adoption eines Hundes oder einer Katze aus dem Tierschutz werden die Tiere also nicht „verschenkt“, sondern gegen Zahlung eines Geldbetrages abgegeben.
„Vor einer Adoption müssen sich Interessenten bewusst machen, dass ein Tier ein Familienmitglied ist, das Zeit fordert und laufende Kosten verursacht. Durch die Schutzgebühr setzen sich Adoptanten eher mit ihrer Entscheidung auseinander.“
Wie hoch ist die Schutzgebühr für Hunde oder Katzen?
Die Schutzgebühr wird von den Vereinen kalkuliert. Die Höhe orientiert sich dabei unter anderem an den bis zur Vermittlung entstandenen Kosten.
Die Schutzgebühr für einen Hund liegt zwischen 150 und 500 Euro und für eine Katze zwischen 50 und 200 Euro.
Was bringt die Schutzgebühr im Tierschutz?
Die Schutzgebühr dient den Tierschutzvereinen darüber hinaus dazu, einen Teil der Ausgaben für die Versorgung der Tiere zu decken. Bis zur Adoption fallen Kosten für Impfungen, Wurmkuren sowie Floh- und Zeckenmittel, den Mikrochip und EU-Haustierausweis an.
Der Schützling wird gefüttert, bei Krankheiten oder Verletzungen tierärztlich behandelt und je nach Alter kastriert. Bei Tieren aus dem Ausland kommt oft noch ein Bluttest, zum Beispiel auf Mittelmeerkrankheiten hinzu sowie die Transportkosten zum neuen Zuhause.
In der Summe kann das für Vereine Kosten von bis zu 1.000 Euro und mehr pro Hund oder Katze bedeuten.
Die Schutzgebühr im Tierschutz ist geringer als die tatsächlichen Kosten für die Versorgung. Video: VETO
„Die Schutzgebühr deckt nicht alle Kosten, doch neben Spenden ist es eine wichtige Einnahme, damit wir unsere Tierschutzarbeit auch in Zukunft fortsetzen können.“
Eine Gebühr aus gutem Grund
Die Eingangsfrage, wieso man Geld bezahlen muss, wenn man ein Tier aus dem Tierheim adoptiert, lässt sich also einfach beantworten. Es geht nicht darum möglichst viel Profit zu machen oder dem Tier einen Preis zu geben.
Vielmehr sichert die Schutzgebühr die Aufrechterhaltung der wichtigen Tierschutzarbeit. Und das Wichtigste: Sie schützt das Tier.