Magazin · Tierschutz aktiv · 01.03.2021 · 4 Min. Lesezeit
Gemeinsam stark für Galgos in Not
Wenn Tiere leiden, dürfen wir nicht wegsehen. Aus diesem Grund haben wir in unserer „Galgo-Themenwoche" auf Instagram den Missbrauch spanischer Windhunde live zum Thema gemacht. Im Gespräch mit Expert:innen wie Simone Sombecki und Ursula Löckenhoff fand unser Anliegen Anklang: Aufklärung verändert die Zukunft!
Sie werden gezüchtet, um zu sterben: Galgos sind für viele Jäger:innen nichts wert. Foto: VETO
Authentisch und kraftvoll: Unsere Live-Sessions berühren die Zuschauer:innen
„Sie werden gezüchtet, um zu sterben.“ Mit dieser Aussage bringt unser erster Gast der Galgo-Themenwoche das Leid der Galgos auf den Punkt. Tierschützerin Petra Heiser lebt selbst mit geretteten Galgos zusammen und unterstützt seit Jahren den Galgo-Marsch in Köln. Sich für die aussortierten Hunde einzusetzen, ist für sie selbstverständlich.
Wir klären über das Leid der Galgos auf, denn jedes Tier hat ein Recht auf ein artgerechtes Leben. Foto: VETO
Prominente Unterstützung für hilflose Galgos
Bei „Tiere suchen ein Zuhause“ hat sie immer wieder spanische Galgos zu Gast. Und auch in ihrem Zuhause liegen ein Galgo und ein Podenco auf dem Sofa: Simone Sombecki moderiert nicht nur die beliebte Sendung im WDR, in der Tierschutzorganisationen ihre Schützlinge vorstellen, sondern ist auch Tierschützerin mit Leib und Seele.
Tierschutz kennt für sie keine Grenzen. In ihrem Zuhause nimmt sie stets ältere Hunde auf – meist aus dem Ausland.
Schon öfter war Simone Sombecki in Spanien vor Ort, um sich ein Bild von der Situation der Galgos zu machen. Mit großem Einsatz nutzt sie ihre Bekanntheit, um Veränderungen im spanischen Tierschutz zu bewirken.
Sie hat ein Herz für ältere Hunde: Simone Sombecki. Foto: WDR/A. Evang
„Auf politischer Ebene muss das Thema ernsthaft angegangen werden.“
In den Live-Sessions machen sich Tierschützer:innen für Auslandstierschutz stark.
Gänsehaut-Moment: Eine Tierschützerin schildert die Situation vor Ort
Maria Teresa Rodriguez wirde live aus Spanien zugeschaltet. Sie kennt die Situation der spanischen Jagdhunde genau und weiß, wie wichtig es ist, die Menschen über die Geschichte der Galgos zu informieren. Die Jagdtradition in Spanien ist ihr sehr gut bekannt. Seit Jahren setzt die Tierschützerin sich auf gesellschaftlicher und politischer Ebene für die Rechte der Galgos und anderen Jagdhunde ein.
Maria Teresa berichtet unserer Community, dass sich die Situation bereits ein wenig gebessert hat. Durch Aufklärungsprojekte an Schulen findet bei der jüngeren Generation ein Umdenken statt, was Hoffnung für die Zukunft gibt. Dennoch ist das Leid der Tiere nach wie vor sehr groß. Ihr Appel: Deutsche Urlauber:innen sollen nicht wegsehen, sondern aufmerksam machen!
Live aus Spanien: Warum es wichtig ist, Spanien als Urlaubsland nicht zu boykottieren.
Gefährliche Tradition – Fakten zur Jagd in Spanien
– In Spanien werden Galgos für die Jagd eingesetzt.
– Es gibt zwei Arten der Jagd: die Hasenjagd und den Jagdsport, bei dem die Hunde einem mechanischen Hasen hinterherhetzen.
– Die Abrichtung zur Jagd ist brutal.
– Die meisten Jäger:innen behandeln ihre Hunde sehr schlecht.
Sie hat einen Traum: eine Welt, in der Menschen Tiere nicht ausbeuten
Sängerin Leslie Clio wünscht sich mehr Respekt für Tiere. Foto: Hannes Caspar
„Für mich stellt sich nicht die Frage, ob ich mich für das, woran ich glaube, einsetze. Wer eine große Reichweite hat, hat auch eine große Verantwortung. Für mich war immer klar: Ich setze mich für den Tierschutz ein.“
Erst einen Monat vor der Galgo-Themenwoche von VETO hatte Sängerin Leslie Clio für VETO die Ankunft der Futterspenden in einem Tierheim im Berliner Umland begleitet. Für sie ist es selbstverständlich, ihre Stimme zu erheben, wenn es um ihr Herzensthema geht: den Tierschutz. Sie selbst lebt auch mit einem Hund zusammen und hätte am liebsten ein eigenes Tierheim.
Leslie unterstützt VETO als Partnerin und macht ihre Fan-Base auf das Thema Tierschutz aufmerksam.
Galgo-Expertin Ursula Löckenhoff macht sich stark im Tierschutz
„Wir müssen hinschauen und darüber sprechen. Und wenn ich Leid sehe, sollte ich versuchen zu helfen.“
In Düsseldorf führt Ursula Löckenhoff ein kleines Hundehotel mit Familienanschluss. Bekanntheit erlangte sie jedoch als Tierschützerin, Buchautorin und Beraterin rundum das Thema Hund. In ihrem Rudel lebt selbstverständlich auch ein Galgo. Hunde, die aus Spanien nach Deutschland kommen, bereitet Ursula auf das Leben in ihrer neuen Familie vor und steht auch den Menschen mit Rat und Tat zur Seite.
Tierschützerin und Hunde-Expertin Ursula Löckenhoff berichtet in unserem Interview über das Zusammenleben mit Galgos . Foto: Marcus Gier
Galgo-Hilfe: Eine Tierschutzorganisation stellt sich vor
Auch die erste Vorsitzende der Galgo-Hilfe berichtet live über die Arbeit ihres Vereins. Jessica Eckelkamp kennt viele Einzelschicksale und ist seit Jahren fasziniert von Galgos. Für sie ist besonders wichtig, dass die Jäger:innen in Spanien ihre Sicht auf das Tier ändern. Denn Galgos sind keine Jagdmaschinen, sondern Lebewesen.
„Die Menschen müssen viel mehr Achtung vor den Galgos haben. Die Ausbeutung der Tiere ist schlimm.“
„Galgos sind zart, liebevoll und verrückt“, schwärmen Christian und Elke Szendzielorz. Das Paar setzt sich unermüdlich für Galgos ein. Zuhause halten sie selbst ein Rudel von fünf geretteten Galgos. „Adopt don´t shop“ lautet ihre Devise. Die beiden haben ihr Herz längst an die Rasse Galgo verloren und können sich schwer vorstellen, ohne sie zu leben.
Galgos sind tolle Familienhunde. Doch was muss vor der Adoption bedacht werden?
Schnell und sensibel – ein paar Fakten über Galgos
– Der Galgo Español gehört zu den Windhunden.
– Galgos sind Sicht- und Hetzjäger.
– Der Galgo Español wird in Spanien als Jagd- oder Sporthund gehalten.
– Bringt er keinen Nutzen mehr, wird der Galgo aussortiert, also ausgesetzt, in einer Tötungsstation abgegeben oder direkt getötet.
– Der Galgo Español eignet sich durch sein sanftes und ausgeglichenes Wesen als idealer Familienhund.
– Aggressionen sind ihm fremd. Er ist intelligent, anhänglich, anpassungsfähig und gesellig.
– Draußen ist der Galgo lauffreudig und verspielt, im Haus liebt er es gemütlich.
Torschützin und Tierliebhaberin
Fußballnationalspielerin Svenja Huth lebt schon seit zehn Jahren mit ihrem Hund zusammen. Foto: privat
„Als Hundehalterin hat mich das Schicksal der Galgos sehr berührt.“
Auch Top-Stürmerin der Fußballnationalmannschaft Svenja Huth war sofort bereit, sich für Galgos in Not einzusetzen. Als Svenja sich über das Leid der spanischen Windhunde informierte, war sie entsetzt. Für sie als Hundehalterin und VETO-Unterstützerin ist wichtig, dass Tiere als fühlende Lebewesen wahrgenommen und respektvoll behandelt werden – nicht als Jagdmaschinen.
Sie selbst sieht ihren Hund Jamie als vollwertiges Familienmitglied: „Ich liebe ihn über alles!“
Svenja Huth und Leslie Clio nutzen ihre Reichweite, um auf Tierschutzthemen aufmerksam zu machen.
„Viele Spanier wissen gar nicht über das Leid der Galgos Bescheid.“
Tierschützerin Sabine Heck berichtet von ihrer Tierschutzarbeit vor Ort. Ihr Verein kooperiert mit einem spanischen Tierheim und sie kennt die Bedenken der Bevölkerung. Unermüdlich appelliert auch sie an die Menschen in Spanien.
Selbst in Spanien ist vielen Menschen nicht bekannt, wie sehr Galgos gequält werden. Foto: VETO
Ein starkes Team zum Wohl der Galgos
Die Resonanz unserer Instagram-Community war überwältigend. Gemeinsam mit unseren Gesprächspartner:innen setzten wir mit der Galgo-Themenwoche ein deutliches Zeichen: Wir werden nicht wegsehen!
Das Leid der Galgos wird auch in Zukunft ein Teil unserer Tierschutzarbeit sein und wir sind nicht allein: Viele Menschen gaben in dieser spannenden Woche den Galgos ihre Stimme. Sie klärten auf, sie appellierten und zeigten sich gerührt vom schweren Schicksal dieser sensiblen Windhunde.
Wir danken allen Mitstreiter:innen, sie sich spontan bereit erklärt hatten, mit uns ein Interview zu führen und somit gemeinsam mit uns einen wertvollen Beitrag geleistet haben.
Die kompletten Interviews kannst du dir auf Instagram ansehen.