Magazin · Tierschutz aktiv · 05. April 2025 · 5 Min. Lesezeit
Windhunde in Not: Tierheim in Irland vor dem Aus – gerettete Greyhounds brauchen unsere Hilfe
Ein Tierheim in Irland, das über 1.000 Greyhounds aus der Rennindustrie gerettet hat, steht vor dem Aus. Die Hunde brauchen jetzt unsere Hilfe – denn ohne Spenden für den Grundstückskauf droht die endgültige Schließung. Hinter dem drohenden Verlust steht ein System, das Windhunde ausbeutet und ausmustert, sobald sie nicht mehr leisten.

Paul O’Riordan ist in Sorge um sein Tierheim und die 31 Hunde. Foto: VETO
Great Hounds in Need: Irisches Tierheim für Windhunde vor dem Ende
In Irland droht einem Tierschutzzentrum das Aus. Über 30 gerettete Windhunde stehen vor dem Nichts – weil die Organisation ihr Zuhause verliert.
Die Tierschutzorganisation Great Hounds in Need rettet seit 2012 ausrangierte Windhunde aus der Greyhound-Industrie. Hunde mit gebrochenen Beinen, ausgemusterte Rennhunde, Streuner aus dem Tierheim – sie alle finden hier Sicherheit, Pflege und ein neues Zuhause.
Doch nun droht die Katastrophe: Die gemietete Unterkunft muss im Juni geräumt werden. Die einzige Chance für die Hunde ist der Kauf des Grundstücks. Doch dafür fehlt das Geld.
Ein Tierheim, das Leben rettet – und jetzt selbst Hilfe braucht
Paul O’Riordan von Great Hounds in Need, ist mit ganzem Herzen bei der Sache. Seine Liebe zu den Hunden ist spürbar in jedem Moment, den er mit ihnen verbringt. Mit sanfter Stimme begrüßt er seine Schützlinge und zeigt, dass für ihn jede einzelne Hundeseele zählt.
„Das ist Winnie. Hallo, Winnie! Hallo, mein Schatz. Ist sie nicht wunderschön? Und so freundlich, wie ihr sehen könnt.“
Seit knapp 15 Jahren kümmert er sich um aussortierte, verletzte und gerettete Windhunde.
„Manche haben sich verletzt, andere jagen einfach nicht mehr gut genug. Viele bringen wir direkt von Tierärzten unter, die sie nicht einschläfern wollten. Und dann gibt es die Hunde aus den städtischen Tierheimen – die bekamen früher oft nur fünf Tage, bevor sie getötet wurden,“ erklärt Paul O’Riordan in einem Video-Appell.
Was als kleines Herzensprojekt begann, hat sich über die Jahre zu einem Rettungsanker für unzählige Windhunde entwickelt. Seit der Gründung im Jahr 2012 konnten insgesamt über 1.000 Hunde gerettet und vermittelt werden – darunter viele verletzte oder traumatisierte Tiere.

Ein Zufluchtsort für aussortierte, verletzte und gerettete Windhunde. Foto: VETO
Im Jahr 2015 konnte Great Hounds in Need erstmals eine feste Unterkunft beziehen. Auf dem kleinen Hof leben derzeit 31 Hunde – manchmal mehr. Die alten Stallungen wurden mit viel Herzblut in sichere Zwinger umgebaut, regelmäßig renoviert und an die Bedürfnisse der Tiere angepasst. Für viele ist es der erste Ort in ihrem Leben, an dem sie zur Ruhe kommen können.
Die Organisation arbeitet eng mit Tierärzten, Tierheimen und anderen Rettungsnetzwerken zusammen und ist mittlerweile fester Bestandteil des internationalen Tierschutzes. Die Hunde, die hier landen, haben oft ein Leben voller Angst, Vernachlässigung und Schmerz hinter sich – doch bei Great Hounds in Need beginnt ihre zweite Chance.
Doch der Pachtvertrag läuft im Juni aus – eine Verlängerung ist ausgeschlossen.
Die einzige Chance: Der Hof muss gekauft werden – der Kaufpreis liegt bei 100.000 Euro. Nur dann kann Great Hounds in Need weiterhin Windhunden in Not helfen. Ansonsten droht die Schließung – mit verheerenden Folgen für alle jetzigen und zukünftigen Hunde, die hier Zuflucht suchen würden.
Windhunde in Irland: Die Schattenseite der Greyhound-Industrie
Die irische Dokumentation „Greyhounds – Running for Their Lives“ liefert einen tiefgreifenden Einblick in ein kaum reguliertes System, das von Ausbeutung, Gewinnstreben und dem Verschleiß von Lebewesen lebt.
Was auf den ersten Blick als Traditionssport erscheinen mag, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als eine Industrie, in der tausende Hunde jährlich als Wegwerfprodukt enden. Die Doku deckt auf, mit welchen Mitteln die Branche funktioniert – von Überzüchtung über Medikamentenmissbrauch bis hin zu Exporten in Länder ohne jeglichen Tierschutz:
- Jährlich werden rund 6.000 Windhunde getötet, nur weil sie zu langsam sind.
- Überproduktion: Bis zu 16.000 Welpen werden jährlich gezüchtet – viel mehr, als jemals vermittelt werden können.
- Doping, Verletzungen und grausame Auslese sind an der Tagesordnung.
- Export in Länder ohne Tierschutzgesetze: Irische Windhunde landen in China und Pakistan – oft in Schlachthäusern oder für den Weiterverkauf.
- Verwahrlosung und Gewalt: Einige Tiere werden mit abgeschnittenen Ohren aufgefunden, um ihre Herkunft zu verschleiern.
Gerade vor diesem Hintergrund wird klar: Orte wie das Tierheim von Great Hounds in Need sind unverzichtbar.
Unser Partnerverein Windhund-Netzwerk e. V.
Auch der deutsche Verein Windhund Netzwerk e. V. setzt sich seit vielen Jahren mit großer Expertise und Leidenschaft für den Schutz von Windhunden ein. Er betreut nicht nur Vermittlungen in Deutschland, sondern ist weltweit mit Rettungsorganisationen vernetzt. Der Verein kämpft für politische Veränderungen und ist mit Rettungsorganisationen in Irland und Spanien eng vernetzt. Sein Engagement reicht von der Öffentlichkeitsarbeit bis zur direkten Unterstützung von Notfällen wie der drohenden Schließung des Tierheims in Irland.
Seitdem bekannt ist, dass der Pachtvertrag von Great Hounds in Need nicht erneuert wird, engagiert sich Windhund Netzwerk e. V. aktiv für den Erhalt des Grundstücks ihres Partners.
Tina Hartmann, Gründerin und erste Vorsitzende des Vereins, bittet um Mithilfe:
„Die Station gehört zu den wenigen Zufluchtsorten für Windhunde im Land – und sie ist in Gefahr: Der Pachtvertrag läuft aus, ein Umzug ist nahezu unmöglich. Doch die Warteliste der hilfsbedürftigen Hunde ist endlos. Deshalb ist jede finanzielle Unterstützung entscheidend – um das Grundstück zu kaufen und die lebensrettende Arbeit fortzusetzen.“
Im Rahmen der Rettungsmission „Great Hound” arbeitet VETO eng mit Tina Hartmann und ihrem Verein zusammen – mit dem Ziel, das Tierheim zu retten und ein starkes Zeichen gegen das System der Ausbeutung zu setzen. Denn nur durch länderübergreifende Solidarität und starke Partnerschaften können wir langfristig etwas verändern – für die Hunde, die keine Stimme haben.
Spendenziel: Windhund-Tierheim in Irland für immer sichern
Die VETO-Spendenkampagne hat das Ziel, insgesamt 130.000 Euro für den Kauf des Grundstücks und notwendige Sanierungsarbeiten zu sammeln, damit Paul mit Great Hounds in Need seine wichtige Arbeit fortsetzen kann. Jede Spende hilft, dieses Zuhause zu retten – für die jetzigen und zukünftigen Hunde.
Denn klar ist: Solche Orte sind überlebenswichtig. Private Organisationen wie diese sind ihre letzte Hoffnung.