Magazin · Tierschutz aktiv · 11. April 2025
· 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert am 11. April 2025
Tierquälerei bei uns nebenan: 17 misshandelte Welpen in Wernigerode beschlagnahmt
Obwohl Deutschland als Land der Tierfreunde gilt, werden leider auch hier immer wieder Tiere unter untragbaren Bedingungen gehalten. So ist Ende März eine Züchterin in Wernigerode im Harz aufgeflogen, die 17 Hundewelpen unter grausamen und tierschutzwidrigen Bedingungen in einer Gartenanlage gehalten hat.

In Deutschland fallen immer wieder Hundezüchter auf, die tierschutzwidrig handeln. Symbolfoto: VETO
Dank aufmerksamer Nachbarn konnte das Veterinäramt des Landkreises eingreifen und die Welpen beschlagnahmen. Gegen die Frau liegt bereits in Thüringen ein Tierhaltungs- und Zuchtverbot vor und es könne nun ein weiteres Verfahren und ein Verbot in Sachsen-Anhalt hinzukommen.
Die Welpen wurden in kleinen Käfigen gehalten und der psychische Zustand der Hunde war laut Amtstierarzt Rainer Miethig völlig abnormal, wie der MDR berichtet:
„Man denkt sonst, dass sowas nur im Ausland passiert, aber leider ist das auch bei uns der Fall.“
Amtstierarzt Rainer Miethig im MDR
Die Tiere, vor allem Border Collies und Labradore, wurden nach ihrer Rettung auf umliegende Tierheime aufgeteilt. Die gute Nachricht: Für die Welpen gibt es schon viele Anfragen. Bevor sie adoptiert werden können, müssen jedoch zunächst alle Umstände wie ihre ursprüngliche Herkunft und ihr Impfstatus geklärt werden.
Aber wie können solche Verstöße gegen das deutsche Tierschutzgesetz nachhaltig und langfristig verhindert werden? Nur mit einem bundesweiten Register über verhängte Tierhaltungs- und Betreuungsverbote, welches Tierschützende seit langem fordern. Und auch für den Tierhandel gibt es keine Vorgaben. So können sich Anbieter auf Online-Plattformen lediglich freiwillig mit Namen und Adresse identifizieren und geben häufig falsche Namen an.
Und wie kann jeder einzelne aktiv werden? Ein aufmerksames Auge, wie in diesem Fall, hilft, um Tierquälerei in der Umgebung aufzudecken. Dafür sind die Veterinärämter des jeweiligen Landkreises die ersten Ansprechpartner. Eine vollständige Liste für Deutschland findet ihr hier in Kürze.