Magazin · Tierschutz aktiv · 12. Juni 2024
· 6 Min. Lesezeit
Aktualisiert am 26. März 2025
Straßenhunde in der Türkei in Gefahr: Neues Gesetz ebnet Weg zur Tötung
Das türkische Parlament hat 2024 ein Gesetz verabschiedet, das vorsieht, dass alle Straßenhunde eingefangen werden. In bestimmten Fällen ist die Tötung der Tiere erlaubt. Wir von VETO kritisieren dieses Vorhaben scharf und zeigen, warum die Pläne nicht nur grausam, sondern auch wirkungslos sind.

Straßenhunde gehören vielerorts in der Türkei zum Stadtbild. Die Befürworter des Gesetzes möchten sie loswerden. Foto: VETO
Trotz heftiger Proteste: Türkei schlägt mit neuem Gesetz verheerenden Weg ein
Das türkische Parlament hat im Juli 2024 eine Änderung des Tierschutzgesetzes Nr. 5199 beschlossen, die verheerende Folgen für die heimatlosen Hunde im Land hat. Tausende Menschen protestierten im Vorfeld lautstark gegen das Gesetz, doch ihre Stimmen wurden ignoriert. Tierschützende berichten von einer Welle der Gewalt, die den Straßenhunden in der Türkei seit der Gesetzesänderung widerfährt.
Die Türkei schlug mit dem neuen Gesetz einen verheerenden Weg ein. Die vorherige Gesetzgebung, die das Fangen, Kastrieren und Freilassen der Straßenhunde vorsah, wurde rückgängig gemacht. Damit wandte sich die Regierung von der humanen Methode ab, die Population mit Kastrationen einzudämmen.
Seit August vergangenen Jahres ist das verschärfte Tierschutzgesetz in Kraft. Eine Durchführungsverordnung, die im Dezember im Amtsblatt veröffentlicht wurde, konkretisierte die im Gesetz definierten Anforderungen und Vorschriften noch einmal.
Zu den wichtigsten Änderungen und Vorschriften zählen:
- Tierheimpflicht für Straßenhunde: Kommunen sind seit Inkrafttreten der Gesetzesänderung dazu verpflichtet, Straßentiere einzufangen und in ein Tierheim zu bringen. Sie sollen dazu Tiersammelteams einrichten, können jedoch auch mit Freiwilligenorganisationen zusammenarbeiten.
- Vorgehen beim Einfangen: Das Einfangen der Straßentiere soll mit Käfigen, Netzen oder Fangstäben erfolgen, unter der Koordination eines Tierarztes. Straßentiere, die beim Einsammeln und Transportieren in Tierheime versterben, sollen sofort von den anderen getrennt und in tiefen Gruben an einem von der örtlichen Verwaltung festgelegten Ort mit Kalk begraben und mit Erde bedeckt oder im Rahmen des Umweltgesetzes und der einschlägigen Gesetzgebung entsorgt werden
- Chip-Kontrolle und Registrierung: Bei in Tierheimen abgegebenen Tieren soll eine Mikrochip-Kontrolle durchgeführt und festgestellte Besitzer innerhalb von 24 Stunden der zuständigen Land- und Forstwirtschaftsdirektion der jeweiligen Provinz bzw. des Bezirks gemeldet werden. Die Straßentiere sollen in der vom Ministerium eingerichteten Datenbank registriert und nach einer vorläufigen Gesundheitsuntersuchung in Beobachtungszonen untergebracht werden.
- Euthanasie von Straßenhunden: Tiere, die eine Gefahr für das Leben und die Gesundheit von Menschen und Tieren darstellen und ihr negatives Verhalten nicht kontrolliert werden kann, eine ansteckende oder unheilbare Krankheit haben oder deren Adoption verboten ist, sollen eingeschläfert werden. Die Euthanasie soll mit einer vom Tierarzt als angemessen erachteten Methode und durch Verabreichung einer Anästhesiedosis durchgeführt werden. Verbotene Methoden sind: giftige Substanzen und die Verwendung von Mitteln, deren Dosis und Anwendung nicht kontrolliert werden kann, elektrische Tötungsmethoden ohne plötzlichen Bewusstseinsverlust, das Töten mit Schusswaffe, sofern der Tierarzt dies nicht für notwendig erachtet und Erstickung.
- Adoption von Straßenhunden: Tiere, die für eine Adoption geeignet sind, sollen rehabilitiert werden und die notwendigen medizinischen Eingriffe erhalten. Anschließend sollen sie an Personen abgegeben werden, die eine Adoption beantragen und die im Gesetz festgelegten Bedingungen erfüllen. Die Tierschutzbehörden der Provinzen bestimmen die Anzahl an Tieren, die eine Person aus dem Tierheim adoptieren darf.
- Weitere Unterbringungsmöglichkeiten: Die Gemeinden sollen bis 2028 weitere Unterbringungsmöglichkeiten für Straßentiere schaffen. Kommunalverwaltungen mit über 25.000 Einwohnern sind dazu verpflichtet, 0,5 Promille und Großstädte 0,3 Promille ihres Budgets für die Pflege und Rehabilitation streunender Tiere bereitzustellen.
- Vorgaben für private Tierheime: Private Tierheime benötigen eine Genehmigung der Provinzdirektion und müssen die im Gesetz definierten Voraussetzungen erfüllen. Darunter zählen unter anderem geschlossene und offene Abteile mit festgelegter Mindestgröße für jedes Tier sowie ein Küchenbereich, Arbeiterzimmer und Verwaltungsraum. Auch die entsprechenden Anforderungen bezüglich der Fütterung der Tiere und Reinigung der Anlage sind gesetzlich festgelegt.
- Registrierungspflicht für Halterinnen und Halter: Katzen- und Hundehalter sind verpflichtet, ihre Tiere bis spätestens 31.12.2025 registrieren zu lassen.
- Regelungen in Bezug auf Straßenkatzen: Katzen, die in Tierheime gebracht und dort rehabilitiert werden, können im Rahmen der Möglichkeiten der Tierheime und natürlichen Lebensräume versorgt oder in von den lokalen Behörden als geeignet erachtete Gebiete entlassen werden.

Mit dem neuen Gesetz sollen die heimatlosen Hunde von den Straßen verschwinden. Foto: VETO
Tierheime überfüllt: Was passiert mit den eingefangenen Straßenhunden?
Wenn die Anzahl an Straßenhunden mit der Menge an Tierheimplätzen, die derzeit im Land zur Verfügung stehen, gegenübergestellt wird, wird schnell klar: Die Rechnung geht nicht auf.
Nach Aussagen der Regierung gibt es derzeit vier Millionen Straßenhunde in der Türkei. Dem gegenüber stehen landesweit gerade einmal 100.000 Tierheimplätze. Medienberichten zufolge besitzen 1.200 der 1.389 Gemeinden in der Türkei überhaupt kein Tierheim.
Um neue Tierheime zu errichten und bestehende Tierheime zu verbessern, wird den Kommunen zwar eine Frist bis 2028 eingeräumt – einige Tierheime befinden sich derzeit auch im Bau – die gesetzliche Verpflichtung der Kommunen, sämtliche Straßentiere einzufangen, gilt jedoch bereits seit Inkrafttreten des Gesetzes. Dieser Verpflichtung verlieh das Landwirtschaftsministerium erst im Februar 2025 in einem Schreiben an die Gouverneure der 81 Provinzen erneut Druck.
Medienberichten zufolge werden die Provinzen in diesem Schreiben noch einmal informiert, dass es verboten sei, eingesammelte Tiere an einem anderen Ort als einem Tierheim abzugeben. Wird ein Verstoß festgestellt, soll eine Verwaltungsstrafe von 71.965 Türkische Lira, umgerechnet rund 1.750 Euro pro Tier verhängt werden.
Doch die vorhandenen kommunalen Einrichtungen sind bereits vielerorts überfüllt. Die meisten Tierheimtiere fristen ihr Dasein, ohne jemals die Chance auf ein Leben in einer liebevollen Familie zu bekommen. Denn die Wahrscheinlichkeit, adoptiert zu werden, ist äußerst gering. Das wissen die Tierschutzvereine, die VETO angeschlossen und in der Türkei aktiv sind:
„Es gibt in unserer Gesellschaft kein Verständnis für die Adoption von Tieren aus Tierheimen. Diejenigen, die dies tun, sind sehr außergewöhnlich und wenige.“
Hamburger Internationaler Tierschutz in Not e. V.
Wenn man diese Zahlen betrachtet, wird klar: Es gibt in den Tierheimen keinen Platz für die vielen Straßenhunde. Und die Befürchtungen, dass das neue Gesetz zur Massentötung der Tiere führt, scheinen sich leider bewahrheitet zu haben.
Immer wieder werden getötete Straßenhunde in Massengräbern oder Müllcontainern entdeckt. Tierschützende berichten von einer grausamen Welle der Gewalt und regelrechten Jagd auf die Straßenhunde.
„Täglich erreichen uns Videos aus Tierheimen von verschiedenen Städten der Türkei, in denen sie die Tiere qualvoll töten. Bei all diesen Taten berufen sie sich natürlich auf das neue Gesetz.“
Hundeglück Filderstadt e. V.
Auch die Zustände in den vorhandenen staatlichen Tierheimen sind derweil katastrophal. Tierschützende berichten, dass die Hunde dort oft vernachlässigt und misshandelt werden. Hunde würden längere Zeit sich selbst überlassen, kaum gefüttert oder medizinisch versorgt werden. Viele sterben in den Zwingern.

Völlig abgemagert und vernachlässigt: Die Tiere in den staatlichen Tierheimen fristen meist ein jämmerliches Dasein. Foto: VETO
„Es sind schlimme Orte, die so viel Elend zeigen. Viel zu wenig Platz, kein Futter, sie werden einfach vergessen und es kommt zu Beißereien zwischen den Tieren.“
Niemandshunde Türkei – eine ganze Pfote e. V.
Im März 2025 waren wir selbst vor Ort in der Türkei, um uns ein Bild von der Lage der Straßenhunde zu machen und zu dokumentieren, was mit den heimatlosen Tieren passiert.
Der Zustand der Tiere in einem städtischen Shelter schockierte uns. Viele der Hunde waren abgemagert und krank. Vor allem die Welpen waren in einem katastrophalen Zustand.

Die Welpen im städtischen Tierheim bestanden nur noch aus Haut und Knochen und waren völlig apathisch. Foto: VETO
An diese Orte sollen nun sämtliche Straßenhunde gebracht werden. Ob durch die sofortige Tötung oder infolge der Vernachlässigung in den überfüllten Tierheimen. Klar ist: Auf unzählige wartet seit Beschluss dieses Gesetzes der frühzeitige Tod.
Die Tierschützenden vor Ort berichten uns, dass immer wieder Hunde von den festen Futterstellen verschwinden – auch Hunde, die von den Vereinen bereits kastriert und jahrelang versorgt wurden.
„Gestern waren sie noch da, heute sind sie weg. Viele Straßen in Edremit und den umliegenden Ortschaften sind leer, nichts erinnert mehr an sie. Viele Hunde, die wir teilweise seit Jahren kennen, sind verschwunden. Wir sind schockiert, verzweifelt, machtlos und unglaublich wütend. Schon seit vielen Jahren betreiben wir Tierschutz in dieser Region der Türkei und wir hatten schon sehr viele Rückschläge und Tiefpunkte, aber das, was jetzt passiert, übertrifft alles bisher Dagewesene.“
Taro Germany e. V.
Die Türkei hat mit der Gesetzesänderung und ihren Folgen einen fatalen Kurs eingeschlagen – und das, obwohl sich bereits vielerorts gezeigt hat, dass das nun per Gesetz vorgeschriebene Vorgehen in Bezug auf Straßentiere nicht wirksam ist.
Warum das Einfangen und Töten von Straßentieren langfristig nicht zu einer geringeren Population führt
Jedes Revier bietet Straßentieren eine bestimmte Anzahl an Ressourcen, die ihnen als Lebensgrundlage dient. Trinkwasser, Nahrungsangebote, jedoch auch genügend Platz und Rückzugsorte sind hart umkämpft. Gerade die Sterblichkeitsrate junger und geschwächter Tieren ist deshalb hoch, sodass die Population automatisch begrenzt wird.
Mit dem neuen Gesetz werden die Plätze und Ressourcen jener Tiere frei, die gefangen werden. Mehr Jungtiere können dementsprechend überleben, Artgenossen aus benachbarten Gebieten siedeln sich an oder ausgesetzte Haustiere besetzen die frei gewordenen Plätze. Nach kurzer Zeit wäre die Anzahl der Straßenhunde in der Türkei genauso hoch wie vor dem Einfangen der Tiere. Anschließend steigt die Population noch weiter an, weil die Tiere sich untereinander paaren.

Die Nahrungsangebote sind auf der Straße stark begrenzt. Häufig suchen die Straßentiere auf Müllhalden nach etwas Fressbarem. Foto: VETO
Noch immer sind zu wenig Straßenhunde kastriert
Um die Population der Straßenhunde langfristig zu beschränken und das große Leid auf den Straßen zu verhindern, bedarf es vielerorts eines Umdenkens in der Bevölkerung. Die Tiere müssen als fühlende Lebewesen und als Teil der Gesellschaft anerkannt werden, für die der Mensch verantwortlich ist.
„Unserer Meinung nach wird dieses Gesetz keinesfalls dazu beitragen, die Population von Straßenhunden in der Türkei zu reduzieren, da immer neue unkastrierte Hunde ausgesetzt werden und neue Welpen geboren werden.“
Hundeglück Filderstadt e. V.

Noch immer kommt es auf den Straßen in der Türkei häufig zu Nachwuchs, da viele Tiere unkastriert sind. Foto: VETO
Darüber hinaus bedarf es flächendeckender Kastrationen, um zu verhindern, dass immer neue Tiere in das leidvolle Leben auf der Straße hineingeboren werden.
Das bisherige Tierschutzgesetz in der Türkei sah vor, dass die Straßenhunde von Seiten der Kommunen gefangen, kastriert und wieder freigelassen werden. Dass sich die Population der Straßenhunde in der Türkei durch das Gesetz nicht beschränken ließ, liegt wohl daran, dass nicht ausreichend Tiere kastriert wurden.
„Die Kommunen landesweit sind ihren Aufgaben bezüglich Kastrationsaktionen seit Jahren nie wirklich nachgekommen. Wenn sich unsere Tierschützer vor Ort mit den Tierheimen in Verbindung gesetzt haben, beispielsweise bezüglich des Einfangens und Kastrierens von unzutraulichen Hunden, wurde ihnen jegliche Hilfe verwehrt. Sie mussten sich selbst darum kümmern, diese Tiere einzufangen und zu kastrieren.”
Hundeglück Filderstadt e. V.
Medienberichten zufolge, die sich auf Aussagen der Regierung berufen, sind mittlerweile knapp eine Million der Straßenhunde gechippt und registriert. Um die Population stabil zu halten, sei es nötig, 70 Prozent der Tiere zu sterilisieren. Zuletzt seien pro Jahr aber nur etwa 260.000 Hunde sterilisiert worden.
„Die Hunde sollten nach Gesetz für Kastrationen eingefangen, ohrmarkiert und freigelassen werden, aber auch die Hunde mit Ohrmarkierung waren trächtig. Das bedeutet, um Kosten zu sparen, werden sie nur markiert, sie werden weder geimpft noch kastriert.“
Waldengel Orman Melegi e. V.
So kannst du den Straßentieren in der Türkei helfen
Sowohl von politischer Seite als auch von der Bevölkerung bekommt die türkische Regierung starken Gegenwind. Tausende Menschen in der Türkei haben bereits lautstark gegen das neue Gesetz protestiert.
Die größte Oppositionspartei CHP reichte im August 2024 einen Antrag ein, um das neue Tierschutzgesetz vom Verfassungsgericht annullieren zu lassen. Im September 2024 wurde vom Verfassungsgericht entschieden, dass der Antrag an einem noch festzulegenden Datum geprüft werde.
Immer wieder wenden sich Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen, Menschenrechtsaktivisten, Prominente, Anwaltskammern und Tierärztekammern an die Öffentlichkeit und an das Verfassungsgericht mit der Bitte, das Gesetz zu annullieren – so auch VETO.
Werde auch du laut und verschaffe deinem Unmut über die Gesetzesänderung Gehör!
Gleichzeitig kannst du die Tierschutzvereine vor Ort dabei unterstützen, so viele Straßenhunde wie möglich vor dem Tod zu bewahren.
Seit Beschluss des neuen Gesetzes sind sie Tag und Nacht damit beschäftigt, so viele Straßenhunde wie möglich einzufangen und in Auffangstationen unterzubringen. Die Tierschützenden benötigen dringend Unterstützung!
„Die Verabschiedung des Gesetzes hat ein Ausmaß an den Tag gelegt, welches in dieser Form nicht zu erwarten gewesen wäre. Die Situation in der Türkei war immer schon schlimm, aber dieses um ein vielfaches verstärktes Elend ist mit Worten auch gar nicht zu erfassen. Hilflose und nach Hilfe schreienden Tierschützer. Tierschützer die mit ihren Nerven am Ende sind, und aus dem Weinen nicht mehr rauskommen. Eine nicht vorstellbare Brutalität den Tieren gegenüber hat unser Vereinsleben an die Grenzen gebracht und dort drüber hinaus.“
Niemandshunde Türkei – eine ganze Pfote e. V.

Die Tierschützenden in der Türkei sind seit der Gesetzesänderung absolut am Limit. Sie geben alles, um so viele Straßenhunde wie möglich zu retten. Foto: VETO
Stehe den Tierschützenden in der Türkei zur Seite und rette Leben!
Die Situation in der Türkei ist dramatisch. Sie zeigt, zu welch fatalen Folgen der immerwährende Konflikt zwischen Straßentieren und Menschen führen kann.
Die Regierung rechtfertigt die Maßnahmen mit der Gefahr, die von den Straßenhunden für Menschen ausginge – durch Angriffe, Tollwut oder Verkehrsunfälle, die die Tiere verursachen würden. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan betonte laut Medienberichten, es gehe um die „Sicherheit des Volkes“.
Kritiker sehen in der Diskussion über die Straßenhunde auch eine politische Komponente. Sie halten die Debatte für einen Versuch der Regierung, von anderen Problemen wie der hohen Inflation abzulenken, das Land weiter zu polarisieren und den von der Opposition geführten Kommunen das Leben schwer zu machen.
Bei den vergangenen Kommunalwahlen musste die nationalkonservative Partei AKP von Präsident Recep Tayyip Erdogan eine Schlappe einstecken. Vor allem in den Metropolen gewann die Oppositionspartei CHP und stellt daher die Bürgermeister. Der Bürgermeister von Istanbul wurde verhaftet, seitdem gibt es Massenproteste.
Ganz gleich, welche Motivation dahinterstecken mag: Eins wird vonseiten der Befürworter des Gesetzes vergessen: Die vielerorts hohe Population und das Leid der vielen Straßentiere sind ein menschengemachtes Problem. Der Konflikt kann langfristig nur gelöst werden, indem dauerhaft Verantwortung übernommen wird – und zwar auf humane Weise. Damit diejenigen, die unverschuldet in diesen Konflikt geraten sind, nicht zu einem weiteren Todesopfer werden.
„Nichts, aber auch gar nichts rechtfertigt die Art und Weise, wie die Tiere hier jetzt gejagt werden. Das Land selbst hat diese Lage zu verantworten. Jahrzehntelang wurde nichts Sinnvolles unternommen und jetzt sollen die Tiere dafür büßen. Es ist unmenschlich, widerlich, brutal und skrupellos.”
Taro Germany e. V.