Magazin · Tierschutz aktiv · 23. August 2024 · 7 Min. Lesezeit
Tierschutz in der Türkei: Die Herausforderungen und der Einsatz von Tugay Abukan für Straßenhunde
Wie ergeht es den Tierschützenden in der Türkei? Wie konnte es zu der dramatischen Situation der Straßentiere im Land kommen? Was muss passieren, damit ihr Leid ein Ende hat und sie die Chance auf ein besseres Leben bekommen? Wir haben mit Tugay Abukan gesprochen, der uns Einblicke in seine Arbeit und die Lage vor Ort gibt.
Tugay Abukan hat sein Leben den Straßenhunden gewidmet. Er gibt tagtäglich alles, um seine Schützlinge zu versorgen. Foto: VETO
In der Türkei ist der Tierschutz eine zunehmend herausfordernde Aufgabe, die von tiefen gesellschaftlichen und politischen Konflikten geprägt ist. Straßenhunde sehen sich massiven Gefahren ausgesetzt, von alltäglicher Gewalt bis zu unzureichender Versorgung. Die Situation wird durch eine mangelnde Unterstützung und weitverbreitete Korruption erschwert, während illegale Zucht und unfaire Gesetze die Problematik weiter verschärfen.
Im Zentrum dieses Kampfes stehen engagierte Tierschützende wie Tugay Abukan, die sich unermüdlich für das Wohl der Straßentiere einsetzen. Seine Berichte und Erfahrungen werfen ein Licht auf die brutalen Realitäten des Tierschutzes in der Türkei und bieten Einblicke in die notwendigen Schritte zur Verbesserung der Bedingungen für diese hilfsbedürftigen Tiere.
Tugay Abukan: Der „Waldengel“ im Einsatz für Straßenhunde
Tugay Abukan, der unter dem Spitznamen „Waldengel“ bekannt ist, lebt seit 20 Jahren mit seiner Frau im Wald, um rund um die Uhr für etwa 80 Hunde zu sorgen. Sie bauen Hundehütten, füttern die Tiere und leisten medizinische Hilfe. Tugay ist bekannt für seine Hingabe und seinen unermüdlichen Einsatz, um den Tieren in einem der härtesten Lebensräume zu helfen.
Durch seine Arbeit und seine Präsenz in sozialen Medien hat er eine große Unterstützergemeinschaft aufgebaut und die Aufmerksamkeit auf die Notlage der Waldhunde gelenkt. Sein Alltag ist geprägt von harter Arbeit und dem Kampf gegen die Naturgewalten, um das Wohl der Hunde sicherzustellen
Tierschutz in der Türkei: Ein Kampf gegen Ignoranz und illegale Zucht
In der Türkei verschärft sich die Situation für Straßenhunde seit Jahren dramatisch. Diese Tiere sind ständiger Gefahr ausgesetzt: Menschen würden sie mit Stöcken und Steinen jagen, was häufig dazu führe, dass die Hunde panisch flüchten und unter Autos geraten, erzählt Tugay Abukan.
Der Zugang zu Wasser und Nahrung ist extrem eingeschränkt. Tierschützende wie Tugay, die unermüdlich Futter und Wasser bereitstellen, sehen, dass ihre Bemühungen sabotiert werden: Näpfe werden mutwillig zerstört oder weggeworfen. Laut Tugay sei seine Bitte an die Behörden, geeignete Flächen im Wald zur Verfügung zu stellen, trotz zahlreicher Appelle unbeantwortet geblieben. Er argumentiert, dass alles, was benötigt werde, ein sicherer Raum sei, an dem die Tiere gepflegt und versorgt werden können. Die Verantwortung für Medikamente, Futter und Wasser würden die Tierschutzorganisationen selbst übernehmen.
Doch die Herausforderungen im Tierschutz in der Türkei gehen noch tiefer. Neben den gefährlichen Bedingungen für die Hunde auf den Straßen bleibt auch der illegale Handel und die Zucht von Hunden, insbesondere verbotener Rassen wie Pitbulls, weitverbreitet. Laut Tugay habe der Staat dies trotz zahlreicher Meldungen und Beschwerden nicht unterbinden können. Das unkontrollierte Wachstum der Straßentierpopulation sei die direkte Folge dieses staatlichen Versagens. Die Hunde landen schließlich auf den Straßen oder in den Wäldern rund um Istanbul, wo sie sich ungehindert vermehren.
Für Tugay Abukan und die Tierschutzorganisationen des Landes macht die Rasse der Hunde keinen Unterschied – alle Tiere verdienen gleichermaßen Schutz und Fürsorge. Doch in der Gesellschaft halten sich weiterhin Vorurteile und Unterscheidungen zwischen den Rassen.
Die Straßenhunde sind auf die Hilfe von Tugay Abukan angewiesen. Ohne ihn würden vermutlich viele der Tiere nicht überleben. Foto: VETO
Tierschutzarbeit in der Türkei wird somit zu einem permanenten Kampf gegen Windmühlen. Die Situation ist nicht nur bedrohlich für die Tiere, sondern auch eine Belastung für die Freiwilligen, die sich mit begrenzten Mitteln und unter schwierigen Bedingungen täglich für das Wohl der Hunde einsetzen. Ohne staatliche Unterstützung bleiben die Tiere auf sich allein gestellt – und die Menschen, die ihnen helfen wollen, stehen vor einem nahezu unlösbaren Problem.
Gewalt gegen Straßenhunde in der Türkei: Zwischen Angst und Missverständnissen
Auf die Frage hin, was die größten Gefahren für Straßentiere in der Türkei sind, findet Tugay Abukan klare Worte: „Die Antwort auf diese Frage ist einfach: die Menschen. Es gibt keine anderen Probleme oder Gefahren.”
Die Nation ist hinsichtlich des Umgangs mit Straßenhunden gespalten. Tollwut ist im Land weitverbreitet, und seit Jahren heizen Medienberichte über Beißvorfälle und Angriffe auf Kinder die Debatte an. Einige Menschen in der Türkei unterstützen offen die Politik, Straßentiere zu töten, angeheizt durch die negativen Medienberichte und ihre feindliche Haltung gegenüber den Tieren. Sie würden Beschwerden bei den Stadtverwaltungen einreichen, oft basierend auf unbestätigten Vorfällen, wie angeblichen Hundeangriffen auf Kinder, so Tugay Abukan. Die Behörden würden darauf schnell reagieren, die Tiere einfangen, auch wenn diese kastriert und gechippt sind. Oft würden Hunde spurlos verschwinden.
„Dieses Pauschalisieren ist schrecklich. Nur weil ein Hund ein Kind angegriffen hat, kann man doch nicht alle Hunde einschläfern oder töten. Das passiert hier in diesem Land. Das ist die Wahrheit. Hunde werden wahllos massakriert,” sagt er.
Tierschützende wie Tugay Abukan fordern mehr Transparenz und den Nachweis von Vorfällen. Während einige Bürgermeister die Tierschützer:innen unterstützen, fehlt es an ausreichender Hilfe und Ressourcen seitens der Stadtverwaltungen, was die Situation weiter verschärft.
Trotz heftiger Proteste: Türkisches Parlament beschließt umstrittenes Gesetz
Obwohl die Verbreitung von Tollwut durch Massenimpfungsprogramme verhindert und die Population mithilfe von Kastration eingedämmt werden könnte, geht die türkische Regierung einen anderen Weg. Das neue Straßentiergesetz, das kürzlich vom türkischen Parlament verabschiedet wurde, zwingt die Kommunen dazu, sämtliche Straßenhunde einzufangen und in Tierheimen unterzubringen. Die Regelung sieht vor, dass Hunde, die als krank oder aggressiv gelten oder als „Gefahr für die Gesundheit von Mensch und Tier“ eingestuft werden, von Veterinären eingeschläfert werden sollen.
„Das ist alles eine Frage des Geldes und der Kosten. Der Staat zieht Tötungen vor, weil die Kosten und der Aufwand, diese Tiere zu versorgen, zu hoch erscheinen“, so Tugay Abukan. Das Ziel sei es, diese Tiere zu töten. Das sei die einfache Lösung für den türkischen Staat.
Seit Beschluss des Gesetzes berichten Tierschützende vor Ort von einer beispiellosen Welle der Gewalt: Hunde werden auf grausamste Weise gefoltert und getötet. Auf den Straßen liegen vergiftete oder erschossene Hunde, unter ihnen auch zahlreiche Welpen. Es wird vermutet, dass diese Tötungen sowohl von Behörden als auch von Privatpersonen durchgeführt werden, die die Tiere von den Straßen entfernen wollen.
Für die Tierschützenden bestätigt sich damit ihre größte Sorge: Das neue Gesetz scheint ein Freifahrtschein für unvorstellbare Gewalt gegenüber Hunden zu sein. Sie sprechen davon, dass die Tötungen illegal seien und fordern Nachweise, warum die Tiere überhaupt getötet wurden. Viele Gemeinden schweigen oder wehren sich gegen diese schweren Vorwürfe.
Die neue Gesetzgebung markiert einen drastischen Rückschritt von der humanen Methode der Kastration zur Eindämmung der Population. Die Frage nach der Bedeutung des Gesetzes für die Tiere beantwortet Tugay Abukan deutlich: „In meinen Augen hat dieses Gesetz nur eine Bedeutung: Dass alle Straßentiere sterben sollen. Das Ziel ist sozusagen die komplette Vernichtung.”
Staatliche Tierheime: Ein Leben im Elend
Die Zustände in den meisten staatlichen Tierheimen in der Türkei sind erschreckend schlecht. Hygiene wird kaum beachtet, wodurch Krankheiten unter den Tieren schnell um sich greifen. In vielen dieser Einrichtungen erhalten die Tiere nur minimale Nahrung und Wasser – eine absurde Praxis, um den Reinigungsaufwand zu reduzieren. Das Ergebnis ist, dass die Tiere oft in ihrem eigenen Dreck liegen. Darüber hinaus fehlt es an grundlegender tierärztlicher Ausrüstung, wie Röntgengeräten, um kranke oder verletzte Tiere adäquat zu behandeln.
Die Kritik an diesen Tierheimen ist laut und berechtigt. Tugay Abukan lehnt solche Einrichtungen grundsätzlich ab: „Ich befürworte solche Heime nicht, weil sie in meinen Augen Todeslager sind. Kein Lebewesen verdient es, im Käfig zu leben,” sagt der Tierschützer. Die wenigen Tierheime, die tatsächlich gute Lebensbedingungen bieten, seien selten. „Klar gibt es welche, die Tiere artgerecht halten, aber die meisten sind in einem schlechten Zustand. Ich kann von zehn Beispielen nur ein Tierheim nennen, das gut ist,” ergänzt Tugay.
Stattdessen sind die Tiere auf kleinstem Raum zusammengepfercht, ohne ausreichende Bewegung oder angemessene Unterbringung. Sie schlafen auf kaltem Beton und verbringen ihr Leben in einem Käfig, in dem sie auf den Tod warten. Für viele Tierschützende sind diese Heime Sinnbild einer gescheiterten staatlichen Tierschutzpolitik, die den Lebewesen, die sie schützen sollte, nur Leid und Tod bringt.
Wir von VETO haben während unserer Reise im Winter 2022 selbst ein öffentliches Tierheim besucht und waren schockiert von den Zuständen. Viele der Hunde, die wir damals angetroffen haben, sind vermutlich verhungert, erfroren oder an ihren unbehandelten Krankheiten gestorben. Die Straßenhunde der Türkei, die zukünftig an Orte wie diese gebracht werden, erwartet wohl dasselbe grausame Schicksal.
Völlig abgemagert und den Witterungsbedingungen schutzlos ausgeliefert: Die jämmerlichen Bedingungen unter denen die Tiere in dem von uns besuchten staatlichen Tierheim leben müssen. Foto: VETO
Die unkontrollierte Vermehrung von Straßenhunden: Kastration als dringende Lösung
Die Gründe für die dramatische Vermehrung von Straßenhunden sind vielfältig. Vor allem die Stadtverwaltungen tragen laut Tugay Abukan große Verantwortung. Sie hätten es versäumt, Straßenhunde systematisch zu kastrieren und dadurch die unkontrollierte Vermehrung zu verhindern, argumentiert er. Oft seien die Kosten für diese Maßnahmen schlicht vermieden worden. Die von der Stadt gebauten Tierheime, die eigentlich als Zufluchtsort und tierärztliche Versorgungszentren dienen sollten, sind oft vollkommen unzureichend ausgestattet. In vielen Fällen fehle es sogar an grundlegenden Geräten wie Röntgengeräten, die für eine angemessene tierärztliche Versorgung unerlässlich wären, beklagt Tugay Abukan.
Die Kastration der Tiere wird zwar vom Staat gefördert, aber alles Weitere liegt überwiegend in der Hand von engagierten Tierschützern. Sie fangen die Tiere ein, bringen sie zur Kastration und investieren ihre eigenen, oft begrenzten Mittel, um die notwendige medizinische Versorgung sicherzustellen. „Von staatlicher oder anderweitiger Unterstützung kann nicht die Rede sein. Das Einzige, wo wir Hilfe bekommen, ist die Kastration,” erklärt er. „Weder Futterplätze, Medikamente noch Impfungen. All das wird von freiwilligen Tierschützern und Privatpersonen organisiert.”
In den Wäldern ausgesetzte Hunde werden von diesen Freiwilligen aufgegabelt und zur Behandlung gebracht, aber trotz aller Anstrengungen reichen ihre Bemühungen nicht aus, um der massiven Überpopulation Herr zu werden. Rechnerisch betrachtet müssen 70 Prozent der Straßentiere kastriert werden, um ihre Weitervermehrung zu verhindern. Tugay Abukan berichtet, dass die Reaktionen der Stadtverwaltungen oft spät sind oder ganz ausbleiben, was die Situation zusätzlich verschärft.
Der Tierschützer betont, dass Kastrationen eine der wichtigsten Maßnahmen sind, um das Problem langfristig zu lösen. Ein weiblicher Hund könne jedes Jahr mindestens fünf Welpen gebären, und ohne präventive Maßnahmen wächst die Population exponentiell.
Das Schicksal dieser Tiere ist oft tragisch: Viele erleiden einen schmerzhaften Tod auf den Straßen oder in den Wäldern, wo sie sich selbst überlassen bleiben. Tugay Abukan selbst hat über die Jahre schreckliches Tierleid in den Wäldern Istanbuls erfahren: „Einmal habe ich gesehen, wie Hunde einen anderen Hund bei lebendigem Leib gefressen haben. Das Tier hat sich bewegt, während es aufgefressen wurde! Dermaßen ausgehungert waren diese Hunde. Das ist jetzt 20 Jahre her,” erzählt er.
„Wie dieses Tier mir in die Augen geschaut hat… Und dieser verzweifelte Hungerzustand. Das hat sich bei mir fest eingebrannt. Das sind Dinge, die ich niemals vergessen werde. Seitdem nenne ich die Hunde meine Kinder und kümmere mich um sie.”
Die Situation verdeutliche die Dringlichkeit, dass Stadtverwaltungen aktiv werden müssen, um die Tiere zu kastrieren und ihnen eine bessere medizinische Versorgung zu bieten, fordert Tugay. Nur so könne die unkontrollierte Vermehrung gestoppt und das Leiden der Straßenhunde eingedämmt werden.
Korruption und Misswirtschaft im Tierschutz: Ein kritischer Blick auf die Realität
Im Tierschutz gebe es gravierende Missstände, die durch weitverbreitete Korruption und Misswirtschaft geprägt seien, meint Tugay Abukan. Trotz eines staatlichen Budgets, das für den Tierschutz vorgesehen sei, fließe kein Cent davon direkt zu den Tieren. Die tatsächliche Situation sei oft ernüchternd: Notwendige Medikamente und Behandlungen würden gespart, und viele Tiere, die ernsthafte Verletzungen wie Trümmerbrüche erleiden, würden ohne Behandlung direkt eingeschläfert. Das vorhandene Budget für solche Fälle werde nicht für die medizinische Versorgung genutzt, sondern versickere an unbekannte Orte.
Neben den staatlichen Behörden gibt es auch in den Reihen von Aktivisten und Tierschützern schwarze Schafe, sagt Tugay Abukan. Einige würden großzügige Spenden sammeln, jedoch nur einen Bruchteil davon für die Versorgung der Tiere verwenden, während der Großteil für persönliche Zwecke oder zur Aufwertung ihrer sozialen Medien genutzt werde. Auch eingetragene Vereine sind nicht immun gegen diese Probleme. Oft arbeiten sie mit großen Firmen oder Tierhandlungen zusammen, erhalten hohe Spendenbeträge und geben nur einen kleinen Teil davon tatsächlich für den Tierschutz aus. Die restlichen Mittel würden meist verschwinden, so der Tierschützer.
Tugay Abukan betont, wie wichtig eine transparente Verwendung von Spendengeldern ist. Denn die Realität zeige, dass die korrupten Strukturen sowohl auf staatlicher als auch auf privater Ebene eine humane und effektive Tierschutzarbeit erheblich behindern.
Die Notwendigkeit von Lebensraum und Bildung im Tierschutz
Um Straßenhunde angemessen zu pflegen und zu unterstützen, ist vorrangig eines von entscheidender Bedeutung: Lebensraum, meint Tierschützer Tugay Abukan. Er betont immer wieder, wie wichtig es ist, den Tieren sichere Rückzugsorte zu bieten, an denen sie vor den Gefahren des Alltags geschützt sind. Der Tierschützer hat die Behörden mehrfach darum gebeten, ein großes Stück Land im Wald bereitzustellen, auf dem die Hunde frei herumlaufen und spielen können, anstatt in Käfigen zu leben. Das ist der größte Traum von Tugay Abukan. Der Tierschützer wäre bereit, alles Notwendige selbst zu organisieren: von Hütten über Futter und Wasser bis zu medizinischer Versorgung – ohne den Staat zu belasten. Leider sei dieser Vorschlag bislang unbeachtet geblieben, berichtet er.
Das langfristige Ziel von Tugay Abukan besteht darin, diese Tiere zu schützen und sie schließlich in liebevolle Familien zu vermitteln. Doch die aktuellen Bedingungen erschweren dies erheblich. Tugay Abukan erklärt die Problematik damit, dass die türkische Regierung neue Vorschriften erlassen habe, wie die Pflicht zur Kennzeichnung und Registrierung der Tiere. Diese Maßnahmen seien jedoch abschreckend, da Verstöße hohe Geldstrafen nach sich ziehen und viele Menschen davor zurückschrecken würden, Tiere aufzunehmen.
Ein weiterer wichtiger Schritt, der laut Tugay Abukan oft vernachlässigt wird, ist die Bildung. In den Schulen, insbesondere in den Grund- und weiterführenden Schulen, sollte ein Unterricht eingeführt werden, der den Kindern den respektvollen Umgang mit Straßentieren näherbringt. Selbst eine einzige Unterrichtsstunde pro Woche könnte einen großen Unterschied machen, indem sie jungen Menschen beibringt, Tiere zu lieben und zu schützen, hofft er.
„Für die Straßentiere wünsche ich mir, dass sie ein schönes Leben haben. Die Welt gehört nicht nur den Menschen. Schaut euch dieses unschuldige Lebewesen an. Er liegt hier einfach und das Einzige, was er benötigt, ist Liebe und Zuneigung. Diese Tiere wollen sonst nichts. Das ist ihr einziges Anliegen: Liebe. Sonst nichts.”
Viele der Straßenhunde hatten einst eine Familie. Sie genießen die Streicheleinheiten von Tugay Abukan und suchen seine Nähe. Foto: VETO
Ein Appell an die Gemeinschaft: Zusammen können wir das Leben der Straßentiere verändern
Tugay Abukan hofft auf Zusammenhalt und Unterstützung: „Hier in der Türkei gibt es viele Menschen, die Straßentiere unterstützen, so wie meinesgleichen. Lasst uns Zusammenhalt finden, Hand in Hand. Wir können unseren Kindern ein schönes Leben ermöglichen. Ohne unsere Hilfe können sie nicht überleben.”
Die Hunde, die von Tugay Abukan betreut werden, zeigen ihm bedingungslose Loyalität und tiefes Vertrauen, sagt er und erinnert sich an Zeiten, in denen er kaum ausreichend Futter für alle Hunde hatte: „Früher, als ich kein Geld hatte, habe ich Brot von Bäckereien gesammelt. Für das kleinste Stück Brot bringen sie dir so viel Verbundenheit mit. Obwohl ich sie nicht satt bekam, haben sie ihre volle Zuneigung gezeigt. Diese Momente sind unvergesslich für mich. Meine Kinder sind treue Freunde.”
Die Hunde in Istanbuls Wäldern hätten ohne die Hilfe von Tugay Abukan kaum eine Chance. „Gutes Futter ist teuer,” betont er. „Ohne die Unterstützung durch Futterspenden wäre kaum etwas möglich. Wenn VETO nicht gewesen wäre, hätte es den Waldengel nicht gegeben. Ich bedanke mich bei allen, die uns hierbei helfen. Schön, dass es euch gibt.”
Tierschützende wie Tugay Abukan brauchen dringend Hilfe
Die Tierschützenden in der Türkei benötigen dringender als je zuvor Unterstützung. Der Beschluss des neuen Straßentiergesetzes setzt die Vereine enorm unter Druck. Sie kämpfen derzeit um jedes Tierleben.
Mit der Kampagne Hilferufe der Straßentiere sammeln wir gezielt Spenden für Futter und Kastrationsprojekte. Hilf jetzt mit und sorge mit uns dafür, dass die Straßentiere in der Türkei eine echte Chance bekommen.