Magazin · Tierschutz aktiv · 24. September 2021 · 2 Min. Lesezeit
Nach dem Brand ist vor dem Hunger
Kater Milo hatte Glück: Er gehörte zu den Tieren, die die gewaltigen Waldbrände in der Mittelmeerregion überlebt haben. Alle geretteten Tiere mussten nach dem Feuer medizinisch versorgt werden und zu Kräften kommen. Die Tierschutzorganisationen vor Ort waren verzweifelt, denn für die völlig geschwächten Vierbeiner brauchten sie dringend nahrhaftes Futter.
Fast verbrannt: Nur knapp konnte Milo dem Inferno entkommen. Foto: Frieden für Pfoten e. V.
„Es sind schon tausende Tiere durch das Feuer ums Leben gekommen. Das Ganze hat apokalyptische Ausmaße angenommen“, berichtete eine Tierschützerin vom Verein für hilfebedürftige Tiere verzweifelt von der Lage in Griechenland. Im August wurde die Mittelmeerregion von zerstörerischen Waldbränden heimgesucht.
Die Flammen vernichteten alles und auch heute sind die Brände noch nicht überall komplett unter Kontrolle gebracht worden. In vielen Ländern Europas zerstörte das Feuer Wälder, Häuser und Höfe. Während die meisten Menschen sich rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten, blieben Hunde, Katzen und andere Tiere oft schutzlos zurück. Unzählige Haus-, Hof- und Wildtiere fielen den Flammen zum Ofer.
Niemand konnte die Vierbeiner schützen vor der Katastrophe, die unbarmherzig auf sie zukam. Den Tierschutzvereinen vor Ort waren die Hände gebunden. Während die Brände wüteten, konnten sie keine Tiere aus der Flammenhölle evakuieren. Erst wenn die Orte gelöscht und offiziell von der Feuerwehr zur Begehung freigegeben wurden, machten sie sich auf die verzweifelte Suche nach Überlebenden.
Meterhohe Flammen verschlangen alles. In Griechenland war die Zerstörung besonders schlimm. Foto: Verein für hilfebedürftige Tiere
Die Rettung der Brandopfer
Erschreckende Bilder boten sich den Tierschützer:innen in den betroffenen Gebieten, wenn sie nach der Löschung der Brände die Gegend nach überlebenden Tieren absuchten. Pflanzen, Häuser, selbst große Bauernhöfe waren komplett niedergebrannt. Die meisten Tiere, die sie fanden, waren tot. Qualvoll haben sie in den Flammen um ihr Leben gekämpft. Vergebens.
Doch selten erlebten die Helfer:innen magische Momente wie diesen: Kaum vernehmbar war ein leises Miauen, eher ein Wimmern, zu hören. Es kam aus einer kleinen Erdhöhle mitten im Brandgebiet. Ein kleiner Kater blickte – fast starr vor Angst und Schwäche – aus dem Loch im Waldboden.
Gerettet: Milo hat knapp überlebt
Vermutlich wurde der junge, freilebende Kater im Schlaf von den Flammen überrascht. Voller Angst verkroch Milo sich tief in seinem Versteck und hatte Glück: Er überlebte den Brand in der Nähe von Athen. Die Tierschützer:innen handelten sofort und brachten Milo umgehend in eine Tierklinik.
Wie die meisten Brandopfer war Milo stark dehydriert. Seine Augen schmerzten und mussten mehrmals täglich mit einer Spezialsalbe versorgt und aufwendig gereinigt werden. Auch einige Verbrennungen hat der Kater davon getragen, doch am meisten Sorge bereitete den Tierschützer:innen die große Furcht und die Schwäche, die dem Kater deutlich anzusehen waren.
Milo ist einer von vielen Vierbeinern, die nach dem Feuer rasch zu Kräften kommen mussten, um zu überleben. Doch das Futter bei zahlreichen Tierschutzvereinen vor Ort war knapp. Denn zusätzlich zu den Brandopfern mussten die Vereine auch die Versorgung der übrigen Tierschutztiere gewährleisten. In Notsituationen wie dieser können sich Tierschutzvereine vertrauensvoll an VETO wenden. Mithilfe der Futterspenden aus der Notfallwunschliste können Hunde und Katzen in extremen Notlagen mit Futter versorgt werden.
„Der Schmerz ist dem armen Kerlchen ins Gesicht geschrieben. Milo sieht aus, als hätte er die Hölle gesehen. Seine Augen bluten," sagte eine Helferin vom Verein Frieden für Pfoten beim Anblick von Milo. Foto: Frieden für Pfoten e. V.
Heute lebt Milo auf einer Pflegestelle in Griechenland. Seine Augen müssen zwar noch weiter versorgt werden, doch das lässt der freundliche Kater geduldig über sich ergehen. Während seines Aufenthalts in der Tierklinik wurde Milo kastriert und auf weitere Krankheiten getestet. Bald wird er bereit sein für eine Vermittlung in ein Für-Immer-Zuhause. Aus dem Brandopfer Milo ist nun ein Dauerschmuser geworden, der sich in seiner Pflegefamilie prima eingelebt hat. Dies hat der junge Kater der fürsorglichen Pflege der Tierschützer:innen zu verdanken und den engagierten Menschen, die den Tierschutzverein mit Spenden unterstützen.
Schnelle Hilfe für Tierschutzvereine in Brandgebieten
Wenn Tiere in akuter Not sind, ist VETO zur Stelle. Mit den Futterspenden aus der Notfallwunschliste können wir schnell mit dem Nötigsten helfen, wenn Unterstützung dringend gebraucht wird. Viele Spender:innen waren sofort bereit, nahrhaftes Futter für Hunde und Katzen in den Katastrophenregionen zu spenden. Schon bald machte sich das Futter auf den Weg zu den erschöpften und verletzten Tieren. Inzwischen sind 32 Paletten mit Hunde- und Katzenfutter bei den Vierbeinern angekommen.
Durch die Notfallwunschliste können wir sofort handeln, wenn das Leid am größten ist. Für die Tierschutzorganisationen vor Ort bedeutet das Futter eine enorme Entlastung, für die Tiere sichert es das Überleben. Vielen Dank an alle, die diesen Notfall mit einer Futterspende unterstützt haben.