Magazin · Tierschutz aktiv · 10. März 2025 · 4 Min. Lesezeit
Wales und Neuseeland verbieten Greyhound-Rennen – Ein Sieg für den Tierschutz
In einem bedeutenden Schritt für den Tierschutz haben sowohl Wales als auch Neuseeland beschlossen, Greyhound-Rennen zu verbieten. Diese Entscheidungen markieren einen Wendepunkt in der weltweiten Diskussion über die Ethik des Sports und die Behandlung der Windhunde. Erfahre hier mehr zu diesen Verboten und deren internationale Bedeutung.

In Neuseeland und Wales sollen Windhundrennen künftig der Vergangenheit angehören. Die Ausbeutung der Greyhounds hat in diesen Ländern damit endlich ein Ende. Foto: Shutterstock
Wales auf dem Weg zum Verbot
Am 18. Februar 2025 kündigte die walisische Regierung an, dass sie Greyhound-Rennen aus Tierschutzgründen verbieten wird. Der stellvertretende Erste Minister Huw Irranca-Davies erklärte: „Ich möchte, dass das Verbot so schnell wie möglich in Kraft tritt“ und betonte, dass die Entscheidung auf öffentlichen Bedenken hinsichtlich des Wohlergehens der Hunde beruhe.
Diese Ankündigung folgt auf eine öffentliche Umfrage, bei der knapp 65 Prozent der Befragten ein Verbot befürworteten. Zudem hatte eine Petition von Hope Rescue im Jahr 2023 über 35.000 Unterschriften gesammelt, um die Regierung zum Handeln zu bewegen.
Das Verbot wird sich direkt auf das Valley Greyhound Stadium in Ystrad Mynach auswirken, die letzte aktive Rennstrecke in Wales. Diese hatte sich erst 2023 der Greyhound Board of Great Britain (GBGB) angeschlossen, um strengere Standards einzuhalten. Die GBGB reagierte enttäuscht auf die Entscheidung der Regierung und bezeichnete sie als politisch motiviert, nicht als eine Frage des Tierschutzes.
Neuseeland folgt mit endgültigem Ausstieg
Auch Neuseeland hat sich entschieden, das Greyhound-Rennen zu verbieten. Am 10. Dezember 2024 gab die Regierung bekannt, dass das Rennen bis zum 1. August 2026 abgeschafft wird. Die Entscheidung folgte auf jahrelange Kritik an hohen Verletzungs- und Todesraten bei den Rennhunden.
Trotz zahlreicher Reformversuche blieben die Verletzungszahlen alarmierend hoch. Die Regierung betonte, dass der Schutz der Tiere oberste Priorität habe. Ein Beratergremium wurde eingerichtet, um die Umstellung zu begleiten. Dazu gehören unter anderem die Umsiedlung und Vermittlung von rund 2.900 Rennhunden sowie die Unterstützung von über 1.000 betroffenen Arbeitskräften beim Wechsel in neue Beschäftigungsbereiche.

Zugunsten des Profits der Renn- und Wettindustrie leiden und sterben jedes Jahr tausende Windhunde. In Wales und Neuseeland soll ihr Leid künftig ein Ende haben. Foto: Shutterstock
Greyhound Racing New Zealand äußerte sich enttäuscht über das Verbot und verwies auf eigene Bemühungen zur Verbesserung des Tierschutzes. Tierschutzorganisationen hingegen begrüßten die Entscheidung als längst überfällig.
Tina Hartmann vom deutschen Verein Windhund Netzwerk e. V. engagiert sich seit Jahren für den Schutz von Windhunden und setzt sich unermüdlich für Aufklärung über ihre Ausbeutung ein. Sie warnt:
„Die Entwicklungen in Wales und Neuseeland sind ein Hoffnungsschimmer für den Tierschutz, doch sie dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass in Ländern wie Irland, den USA und Australien der Rennbetrieb weiterhin Realität bleibt. Der Tierschutz darf hier nicht haltmachen – wir brauchen ein weltweites Umdenken.“
Internationale Bedeutung und Ausblick
Diese Verbote in Wales und Neuseeland spiegeln einen globalen Trend wider: Die kritische Betrachtung des Greyhound-Rennsports nimmt zu. Während Länder wie Australien, die USA und Irland weiterhin Rennen veranstalten, steigt der Druck von Tierschutzorganisationen, diesen Sport zu überdenken und schrittweise abzuschaffen.
Mit der Umsetzung der Verbote in Wales und Neuseeland könnten weitere Länder dem Beispiel folgen. Die Maßnahmen setzen einen wichtigen Präzedenzfall für den Schutz von Rennhunden und zeigen, dass der Tierschutz zunehmend in den Fokus politischer Entscheidungen rückt.
Ein Blick nach Spanien: Galgos und Podencos nicht vergessen
Während in einigen Ländern Fortschritte beim Schutz von Windhunden erzielt werden, bleibt das Schicksal ihrer spanischen Verwandten, der Galgos und Podencos, erschreckend ungewiss. Jedes Jahr werden in Spanien Tausende von ihnen nach der Jagdsaison ausgesetzt oder getötet – ein grausames Schicksal, das bisher kaum internationale Aufmerksamkeit erhält.

Wenn die Hunde nicht mehr schnell genug sind oder sich verletzen, sind sie für ihre Besitzer wertlos und werden entsorgt. Foto: VETO
Die Kampagne Hilfe für Galgos in Not von VETO setzt sich dafür ein, diesen Hunden eine Zukunft zu geben – durch die Unterstützung von Tierheimen mit Futter und medizinischer Versorgung. Die Entwicklungen in Wales und Neuseeland zeigen, dass ein Umdenken im Umgang mit Windhunden möglich ist. Doch während Greyhounds durch die kürzlichen politischen Entscheidungen vor Missbrauch geschützt werden, kämpfen Galgos und Podencos weiterhin ums Überleben.
Es ist Zeit, dass der Tierschutz in Spanien auch Jagdhunde mit einbezieht. Unterstütze die VETO-Kampagne Hilfe für Galgos in Not, um diesen oft vergessenen Hunden eine Stimme zu geben und für bessere Schutzmaßnahmen in Spanien zu kämpfen. Jede Spende hilft, Leben zu retten!